Die gemeinsame Vorlage der Handschriften Cava und Chigi Die Kapitularien sind fast ausschließlich in Sammlungen überliefert, die von den Kompilatoren für ihre persönlichen Zwecke und oft aus verschiedenen Vorlagen zusammengestellt wurden. Nur selten haben sich von einer solchen individuellen Sammlung mehrere Überlieferungszeugen erhalten. Ein prominenter Fall ist diejenige Sammlung, die von den beiden zu Beginn […]
Bekanntlich hat sich von den über 250 Kapitularien der karolingischen Herrscher, im Gegensatz zu deren Diplomen, kein einziges Stück im Original erhalten. Praktisch die gesamte heute noch greifbare Überlieferung beruht auf Kopien in mittelalterlichen Codices, die meisten davon aus dem 9.-11. Jahrhundert. In einem solchen Codex kommt ein Kapitular aber selten allein daher, sondern üblicherweise […]
Im ersten Blogpost des Jahres 2021 möchte ich – nachdem im letzten Jahr gleich drei projektinterne Dissertationsprojekte erfolgreich abgeschlossen werden konnten – das jüngste Projekt aus den Reihen der Capitularia-Mitarbeiter vorstellen. In meinem Dissertationsvorhaben beschäftige ich mich seit November 2019 mit dem Themenkomplex der Unfreiheit in den fränkischen Herrschererlassen. Verschiedenste Aspekte der Unfreiheit werden in […]
Wir sind stolz, dass seit dem Start des Projekts Anfang 2014 drei Mitarbeiter erfolgreich promoviert worden sind. Ihre Dissertationen, die nun alle veröffentlicht vorliegen, beschäftigen sich insbesondere mit rechtshistorischen Themen und behandeln schwerpunktmäßig das 8. und 9. Jahrhundert. Die erste Dissertation stammt von unserem ehemaligen Promotionsstipendiaten Georg Friedrich Heinzle. Seine Studie ist unter dem Titel […]
An einem nieselverhangenen Wochenende zum Feste des heiligen Nikolaus im Jahre 2020 wurde in einer Bonner Archivküche (das Archiv möchte aus Datenschutzgründen nicht namentlich genannt werden) im hinteren Teil eines staubigen Schrankes mit Backutensilien ein sensationeller Fund gemacht: der Cap-Cake. Alles begann mit der Idee, einen Kuchen in Form der hochmittelalterlichen Reichskrone für die alljährliche […]
Die Pariser Handschrift (Sigle P28) hat für die Edition der Kapitularien Ludwigs des Frommen einen großen Wert. Sie überliefert eine einzigartige Rubrik zu den Capitula legibus addenda von 818/819 (BK 139), in der zu lesen ist, dass Ludwig der Fromme die Kapitel im fünften Jahr seiner Herrschaft auf einer Versammlung in Aachen promulgierte, der Lex […]
Nachdem seit Mitte des letzten Jahres unser Kollationstool für alle Interessierten zugänglich ist, haben wir nun dessen Funktionen erweitert. Es ist jetzt möglich, mehrere Kapitel aus unterschiedlichen Kapitularien miteinander zu vergleichen, um z.B. wörtliche Zitate aus älteren Bestimmungen zu prüfen. Die erweiterte Funktion erleichtert die textkritische Beurteilung auch solcher Fälle. Des Weiteren gibt es bei […]
Die Vermischung von weltlichem und kirchlichem Recht ist charakteristisch für die Kapitularien. Das kann nicht verwundern, denn der Schutz der Kirche war gleichermaßen das Ziel ihrer Vorsteher wie der karolingischen Herrscher. Daher wurden dieselben Themen sowohl auf Reichsversammlungen unter dem Vorsitz des Herrschers wie auf kirchlichen Synoden diskutiert und die dort gefassten Beschlüsse gingen in […]
Die Kategorie dieses Beitrags ist eine Premiere, da bisher noch kein “Kapitel des Monats” vorgestellt wurde. Das Kapitel, das hier thematisiert werden soll, ist darüber hinaus noch nie in einer Edition der (echten) Kapitularien herausgegeben worden: Benedictus Levita 1, 186. Es ist neben Benedictus Levita 1, 279 (Patzold 2014) das zweite Kapitel aus Benedictus Levita, […]
Wieviele Kapitularien die Herrscher des Frankenreichs insgesamt erlassen haben, wird sich nie mehr mit Sicherheit klären lassen. Selbst prominente Stücke sind teilweise nur in einer einzigen Abschrift erhalten oder gar komplett verloren, wie etwa der Vertrag von Verdun, mit dem 843 das Frankenreich zwischen den drei überlebenden Söhnen Ludwigs des Frommen aufgeteilt wurde. Immerhin versuchten […]