Statt einer Handschrift des Monats …
… ziehen wir die Bilanz des vergangenen Jahres: 2017 konnten wir die erste Phase unseres Projektes, die digitale Edition aller Überlieferungszeugen der Kapitularien von 814-840, abschließen! Damit präsentieren wir auf unserer Homepage Transkriptionen aller Texte, die im ersten Band der Printedition kritisch ediert werden.
Insgesamt sind nun 87 Handschriften mit Beschreibungen und Transkriptionen auf unserer Homepage veröffentlicht, darunter auch zwei, die in Mordeks Bibliotheca nur erwähnt, aber nicht beschrieben wurden: München, BSB, lat. 3851 und Paris, BnF, Ms. lat. 3877. Auch ein Neufund ist darunter, der Mordek nicht bekannt war: Ein Fragment der Capitula legibus addenda Ludwigs des Frommen von 818/19 (BK 139 c. 10) in der Handschrift Paris, BnF, lat. 4419, das bereits von Gustav Hänel 1849 im Rahmen seiner Edition der Lex Romana Visigothorum erwähnt, aber danach nicht weiter beachtet wurde.
Neben dieser positiven Bilanz werden uns weitere Ereignisse des vergangenen Jahres in Erinnerung bleiben: Die internationale Tagung zur „Sprache des Rechts“ in Paris, zu der ein Sammelband mit den dort gehaltenen Vorträgen in Vorbereitung ist; die kleine Sensation eines auf einer Londoner Auktion aufgetauchten, bisher unbekannten Fragments der Admonitio generalis Karls des Großen; die gleich doppelt preisgekrönte Poster-Präsentation zum Thema “Digitale Nachhaltigkeit” auf dem DHd in Bern; Archivreisen nach Oberitalien (Ivrea, Mailand) und Wolfenbüttel, auf denen wir offene Fragen und unsichere Lesarten an den Originalmanuskripten überprüfen konnten sowie das Editorentreffen in Tübingen, auf dem die kritischen Texte für die Printedition vorgestellt und diskutiert wurden.
Im neuen Jahr beginnen wir nun mit den Transkriptionen der Kapitularien nach 840. Wir sind gespannt, was uns in den Handschriften erwartet!
Allen Lesern wünschen wir ein glückliches Jahr 2018!