Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Reg. Lat. 1041
Manuscript description according to Brommer and Borisov
Repository
VatikanBiblioteca Apostolica Vaticana
Reg. Lat. 1041
Origin and history
Origin:
16. Jh., 2. Hälfte, Nordfrankreich (Borisov)
Provenance:
Die Handschrift fand ihren Weg in die Handschriftensammlung der schwedischen Königin Christina spätestens in den 1680er Jahren; in den älteren Teilinventaren der Sammlung Reginensis ist sie nicht mit Sicherheit erkennbar (vgl. Bignami Odier 1962 S. 159-186). Die älteste Beschreibung der Handschrift in der Sammlung erfolgte unter Nr. 250 "Collectio variarum Synodorum Galliae cum Hadriani Papae Tractatu de imaginibus ad Carolum Regem" in jenem Katalog der Handschriftensammlung der Königin, der bald nach ihrem Tod, zwischen dem 9. und 16. August 1689, erstellt wurde (Rom, Archivio di Stato. Notari del tribunale dell'A.C., prot. 917) . Diese Beschreibung wurde kurz danach in die Hs. Vatikan, BAV, Vat. lat. 10255, p. 19, und in den im Jahre 1691 hergestellten Katalog der Mauriner Paris, BnF, lat. 13076, fol. 13r unter derselben Nummer kopiert. Aus den Bücherverzeichnissen der Mauriner wurde 1739 die Beschreibung von Bernard de Montfaucon veröffentlicht (De Montfaucon 1964 S. 19). Im weiteren wurde die Handschrift von Dudik, Bethmann, Pflugk-Harttung untersucht und von Brommer beschrieben.
Physical description
Material: | Papier |
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Number: | 128 foll. |
Size: | 360 × 240 mm |
Body text: | 300 × 150 mm |
Lines: | 33-39 |
Columns: | 1 |
Script: | Kalligraphische Kursivschrift des 16. Jh., von einer Hand geschrieben |
Contents
Note:
Die Handschrift ist aller Wahrscheinlichkeit nach eine unmittelbare Teilkopie von Vatikan, BAV, Vat. Lat. 3827 (vgl. auch eine andere direkte oder indirekte Teilabschrift Vatikan, Chig. C. VIII. 239, s. Mordek 1995 S. 858; Patzold in Esders 2024 S. 494). Die Abschrift wurde von einer einzigen Haupthand ausgeführt, die auch eine andere frühmittelalterliche Kapitularienhandschrift aus Beauvais in Paris, BnF, Lat. 1567 kopierte. Anhand dieses Befundes müsste der Reginensis wie die Pariser Handschrift in der 2. Hälfte des 16. Jh. in Nordfrankreich entstanden sein (anders noch Brommer 1984 S. 97: 17. Jh., "Schriftheimat: Italien?").
Die Handschrift beginnt mit dem Konzil von Ver a. 755 und endet mit dem Konzil von Valence a. 855 auctoritate muniri (MGH Conc. 3, S. 364).
Bibliography
Project-specific references:
- Bethmann 1874, S. 313
- Brommer 1984, S. 97
- Dudik, Iter Romanum 1 1855, S. 175-176, Anm. 1
- Esders 2024, S. 494
- Les manuscrits de la Reine de Suède au Vatican. Réédition du catalogue de Montfaucon et cotes actuelles, 1964, S. 19
- Mordek 1995, S. 858
- Bignami Odier 1962, S. 159-189
- Von Pflugk-Harttung, Iter Italicum 1, 1883, S. 145
Transcription
Editorial Preface to the Transcription
Transkriptionsvorlage: Hochauflösendes Farbdigitalisat der Biblioteca Apostolica Vaticana.
Schreiber
zu fol. 59r-60r: BK 185B wurde von einer Hand des 16. Jh. abgeschrieben, die als einzige Haupthand des Codex zu erkennen ist. Auf den angegebenen Seiten kommen keine weiteren (Korrektur-) Hände vor.
Buchstabenformen
Unter den Merkmalen der Haupthand ist ein unverkennbares Streben nach kalligraphischer Stilisierung zu erkennen, das besonders in der Ausführung der Kürzung -orum, den Ligaturen st, et, ct und beispielsweise in den langen, nach links ausgeführten Endstrichen von R, L, Q in Erscheinung tritt.
Gliederungsmerkmale
fol. 59r-60r (BK 185B): Die Rubrik von BK 185B (fol. 59r) wurde in einer vergrößerten Minuskelschrift ausgeschrieben. Vom Schreiber wurde - von der Rubrik abgesehen - keine ausdrückliche Gliederung des Textes unternommen. Einige Hinweise auf eine solche können im frei gelassenen Raum zwischen der Eingangsformel und der Fortsetzung des Textes erkannt werden. Außerdem sieht die Initiale Q Quis enim non sentiat ein wenig größer als die anderen in BK 185B aus, aber diese Besonderheiten können kaum aufschlussreich für die Gliederung sein .
Benutzungsspuren
Der Text wurde vom Schreiber selbst an einigen Stellen korrigiert, zweifellos noch während des laufenden Abschreibprozesses. Diese Kopie von BK 185B wird in der Forschung als "schlechtere[r] Text" als ihre mutmaßliche Vorlage Vat. lat. 3827 bewertet (vgl. künftig die Neuedition des Textes von Steffen Patzold in MGH Capit. NS 4, Nr. 39 (828), S. 494 2024).