Capitularia - Edition der fränkischen Herrschererlasse

Neue Kapitularienseiten und ein Abschied

Mit der Veröffentlichung von BK 284 bis BK 307 sowie den restlichen Stücken aus Mordeks Anhang (Mordek Nr. 1–14, 25–27) stehen auf unserer Website nun alle Kapitularienseiten zur Verfügung! Sie enthalten Informationen zu den Titeln in älteren Editionen und zur Datierung, listen die handschriftliche Überlieferung auf und nennen wichtige Literatur sowie Übersetzungen zu den einzelnen Texten.

Wir möchten zudem die Gelegenheit nutzen, um uns von einer sehr verdienten Mitarbeiterin zu verabschieden: Alina Ostrowski war seit März 2019 Hilfskraft bei Capitularia und hat nicht nur hervorragende Arbeit geleistet, sondern auch unser kleines Team mit ihrer herzlichen Art bereichert. Von ihren Kenntnissen auf den Gebieten der Geschichte und Informationsverarbeitung und von ihrer wissenschaftlichen Neugier hat das Projekt sehr profitiert. So hat sie beispielsweise das Stemma zur Kapitulariensammlung des Ansegis, das Karl Ubl auf Grundlage der Arbeiten von Gerhard Schmitz erstellt hat, technisch umgesetzt. Und auch als Wissenschaftlerin konnte sie sich bereits zeigen: auf unserer Website hat sie sich in zwei Blogposts zum einen mit der Vorlage des Erstdrucks der Constitutio Romana (BK 161) von Carlo Sigonio und zum anderen mit den von Étienne Baluze benutzten Handschriften und Vorlagen für den Druck der Constitutio Romana beschäftigt. Die Ergebnisse ihrer Forschung wird sie demnächst als Aufsatz in einer Fachzeitschrift publizieren. Darüber hinaus setzte sie sich intensiver mit Urkunden und Urkundenkorpora auseinander und hat einen Aufsatz zum Thema „Automatische Erkennung und Klassifikation von Formularbestandteilen in Königsurkunden. Zur Aufbereitung digitaler Urkundenkorpora in der Mediävistik“ verfasst, der 2021 erschienen ist. Dieses Thema weist bereits in die Zukunft: Alina ist seit Oktober 2022 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Projekt „Delegierte Gerichtsbarkeit auf der Iberischen Halbinsel im 12. Jahrhundert. Struktur und computergestützte Analyse eines urkundlichen Massenkorpus“ an der Universität Passau, wo es ebenfalls um Urkunden, deren formelhafte Sprache und digitale Methoden ihrer Erschließung und Untersuchung gehen wird. In diesem Rahmen wird sie ihre Dissertation anfertigen. Wir wünschen ihr alles Gute und bedanken uns für dreieinhalb tolle Jahre!