Auch wenn es immer wieder Editionen gibt, die für die Ewigkeit gemacht zu sein scheinen, ist dies bei weitem nicht der Regelfall. Ganz im Gegenteil: Neufunde von Textzeugen, seien es Handschriften oder Drucke, geänderte Prämissen in editionsphilologischer Hinsicht, neue Forschungsfragen und -probleme oder die unzureichende Qualität bestehender Editionen können Gründe dafür sein, warum Editionen immer […]
Zum Jahreswechsel schauen wir zurück auf 2021 – mit dem dritten Erscheinen ist unser Jahresrückblick nun in die Phase des „Brauchtums“ eingetreten. Im vergangenen Jahr waren öffentliche Aktivitäten bedingt durch die Pandemie, wie überall, auch bei uns im Projekt nur sehr eingeschränkt möglich. Zum Glück musste nicht jeder Termin ausfallen oder verschoben werden. So konnte […]
Bei der jüngsten Handschriftenrecherche des Capitularia-Projekts am DHI in Paris ergab sich der Hinweis auf eine bislang unbekannte Überlieferung der Epistola generalis Karls des Großen (BK 30) in einer frühneuzeitlichen Abschrift des „Urvaters“ der Kapitularienforschung, Étienne Baluze. Die Abschrift befindet sich in einer umfangreichen Sammelhandschrift aus dem Nachlass von Baluze und wird heute in der […]
Wer einen Text neu ediert, steht zum einen vor der Frage, welche Textzeugen es überhaupt gibt, und zum anderen, welche davon herangezogen werden müssen oder sollen, um den Editionstext zu konstituieren. Dabei ergeben sich – natürlich je nach Überlieferungslage – grob zwei Lager: die „direkten“ Textzeugen, also jene Handschriften, die den zu edierenden Text so […]
In der letzten Septemberwoche ergab sich nach langer Pandemie-bedingter Verzögerung die Möglichkeit, in Paris einige lose Fäden zur Edition der Kapitularien Ludwigs des Frommen aufzugreifen. Dies umfasste zunächst die Überprüfung einiger an den vorhandenen Farbscans allein nicht zu klärender Unsicherheiten anhand der Originalhandschriften, die in der Bibliothèque nationale de France aufbewahrt werden und die wir […]
Eine bekannte Kapitularienrezeption stellt der Liber Papiensis dar, der im ausgehenden 10. oder Anfang des 11. Jahrhunderts im Regnum Italiae entstand und das langobardische Edikt mit den fränkischen Kapitularien in einem Rechtsbuch vereinte. Der älteste bekannte Textzeuge ist die aus zwei Teilhandschriften bestehende Überlieferung der Mailänder Codices O. 53 sup. und O. 55 sup. Beide […]
In regelmäßigen Abständen präsentieren wir an dieser Stelle neu veröffentlichte Handschriftenseiten. Diesmal kommen die folgenden 20 Seiten hinzu: – Admont, Stiftsbibliothek, 712 – Bamberg, Staatsbibliothek, Can. 2 – Bamberg, Staatsbibliothek, Can. 7 – Bamberg, Staatsbibliothek, Hist. 141 – Bamberg, Staatsbibliothek, Jur. 35 – Barcelona, Arxiu Capitular, Liber antiquitatum I – Berlin, Staatsbibliothek – Preußischer Kulturbesitz, […]
Neues zu den von Étienne Baluze benutzten Handschriften und Vorlagen für den Druck der Constitutio Romana (1677) Die Constitutio Romana Kaiser Lothars I., von der Forschung in den November 824 datiert und aufgrund ihres zentralen Themas – das Verhältnis zwischen Kaiser und Papst – sowohl im Mittelalter vielfach rezipiert als auch von frühneuzeitlichen Historiographen mit […]
Unsere fleißigen Nachwuchswissenschaftlerinnen im Projekt sorgen für einige Neuigkeiten, die wir hier präsentieren möchten. Ganz frisch erschienen ist ein Beitrag von Alina Ostrowski im Blog „Digital Humanities Cologne“. Sie fasst einen Vortrag von Dr. Britta Mischke und Marcello Perathoner auf dem Kölner DH Kolloquium zusammen, der am 1. Juli 2021 gehalten wurde. Gegenstand des Vortrags […]
Boretius und Krause war dieser wichtige Überlieferungsträger der Kapitularien von 828/829 unbekannt. In ihrer Edition von 1897 zogen sie nur die alten Drucke von Sirmond und Baluze heran, die diese Handschrift bereits für ihre Ausgaben der Konzile bzw. Kapitularien aus der Zeit Ludwigs des Frommen verwendet hatten. Der Codex datiert in die erste Hälfte des […]