Capitularia - Edition der fränkischen Herrschererlasse

Konferenz zu frühmittelalterlichen Rechtshandschriften

Am 16. und 17. September findet in Köln eine von Stefan Esders (Berlin), Shigeto Kikuchi (Tokio), Karl Ubl (Köln) und dem Capitularia-Team organisierte internationale Konferenz zu Rechtshandschriften statt:

Legal manuscripts in the Frankish world and the transformation of early medieval legal cultures (8th-11th centuries).

Dies ist der zweite Teil der Abschlusskonferenz des japanisch-deutschen Projekts “Rechtskultur(en) in der fränkischen Welt”, deren erster Teil im März in Tokio stattgefunden hat. Im Rahmen des Projekts fanden in den vergangenen vier Jahren regelmäßig Workshops zu ausgewählten, vorzugsweise illustrierten Rechtshandschriften statt, bei denen sich Fachleute aus der Rechts- und Kunstgeschichte austauschten.

Die kodikologische Wende hat die Erforschung frühmittelalterlicher Rechtskulturen in den letzten 40 Jahren entscheidend verändert. Die Pionierarbeit von Hubert Mordek, Rosamond McKitterick und anderen hat gezeigt, dass juristische Handschriften einzigartige Textsammlungen waren, manchmal fragmentarisch und von Schreibfehlern geprägt, aber immer mit spezifischen Interessen und lokalen Produktionsbedingungen. Dieser Wandel hat dazu geführt, dass sich die Historiker:innen von der Untersuchung der in kritischen Ausgaben präsentierten Texte zur Untersuchung der in Handschriften überlieferten Texte hinwenden.

Die enorme Zunahme digitalisierter Handschriften hat diesen ganzheitlichen Ansatz in den letzten Jahren noch verstärkt. Es ist heute nicht mehr möglich, die Rechtsgeschichte des frühen Mittelalters zu erforschen und dabei zu ignorieren, wo und wann die einzelnen Handschriften entstanden und überliefert wurden.

Die Anmeldung für die Teilnahme vor Ort ist ab sofort möglich unter https://events.gwdg.de/event/846/. Dort finden Sie auch weitere Informationen wie das Tagungsprogramm und den Veranstaltungsorten.

Flyer zur Tagung

Wir freuen und, Sie in Köln begrüßen zu dürfen!