Eine fragmentarische Kapitulariensammlung aus Oberitalien Der Liber legum des Lupus, Teil 3 (zu Teil 1, Teil 2) Mit den drei Münchener Signaturen ist eine fragmentarische Kapitulariensammlung bezeichnet, von der 31 Blätter bekannt sind (Sigle bei Mordek 1995: M4). Sie entstand in Oberitalien im ausgehenden 9./ beginnenden 10. Jh.; das jüngste darin enthaltene Kapitular stammt von […]
(Fast) Unlesbare Texte am Ende des Codex Die Handschrift Reg. Lat. 1000 B ist in erster Linie als vollständiger Textzeuge der Kapitulariensammlung des Ansegis bekannt. Sie stammt aus der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts und ist in Westdeutschland geschrieben worden. Im direkten Anschluss an Ansegis, ganz am Ende des Codex auf den foll. 87v-88v, trug […]
Jener Teil der Handschrift Sélestat 14 (104), der eine Auswahl von Kapitularien der Jahre 802-829 enthält, gehört hinsichtlich der dort gebotenen Fassung des „Ansegis-Worms-Korpus“ zu einer größeren, sogenannten „Reimser Gruppe“ von Handschriften (Mordek 1995, S. 589). Innerhalb dieser Gruppe stehen drei Codices, die alle aus der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts stammen, dem verlorenen Archetypen […]
Ein vergessener Textzeuge von BK 174 Die Handschrift aus der Stiftsbibliothek Einsiedeln dürfte den Kanonisten gut vertraut sein, tradiert sie doch als einer der frühen Textzeugen (8./9. Jahrhundert; Bischoff 1998, S. 239) die Collectio canonum Quesnelliana (Kéry 1999, S. 27-28). Damit ist auch zugleich der Hauptinhalt dieses Codex angesprochen, der von vielen anderen, zum großen […]
Eine postume Zusammenführung Seit Erscheinen der Edition von Boretius – Krause sind nicht wenige neue Handschriften mit Kapitularienüberlieferungen bekannt geworden. Darunter finden sich auch einige Fragmente, die zwar naturgemäß nur bruchstückhafte Textauszüge bieten, aber dennoch höchst wertvoll für die Edition und Rezeptionsgeschichte eines Kapitulars sein können. Man denke beispielsweise an das Freiburger Fragment (Freiburg i. […]
Tironische Noten aus Reims Den Haag, Rijksmuseum Meermanno-Westreenianum, 10 D 2 ist eine in Reims im dritten Viertel des 9. Jahrhunderts entstandene Handschrift, die fast ausschließlich Kapitularien Karls des Kahlen aus den Jahren 843-856 tradiert. Kodikologisch gehört zum Haagensis der Codex Berlin, Staatsbibliothek – Preußischer Kulturbesitz, Phill. 1762. Neben der Kapitulariensammlung des Ansegis überliefert die […]
Der Liber legum des Lupus, Teil 2 Das bedeutende Rechtskompendium des Gothanus (10./11. Jh., Mainz) und seine Besonderheiten waren bereits schon einmal Thema unserer Rubrik „Handschrift des Monats“. In diesem Beitrag steht ein weiterer Aspekt dieser inhaltsreichen Kompilation im Mittelpunkt, nämlich die in ihr enthaltene Kopie des so genannten Liber legum des Lupus. Oliver Münsch […]
Ein Meisterwerk aus Reims, Tours oder sogar Sens? Nahezu alle Kapitularienhandschriften sind gewöhnliche Gebrauchshandschriften aus mäßigem Pergament und ohne großen Pomp. Hingegen verbirgt sich hinter der Signatur der Yale University, The Beinecke Rare Book and Manuscript Library, MS 413 aus New Haven eine wahre Augenweide. Auf feinem Pergament, von dem ursprünglich verschwenderisch viele Seiten frei […]
Nur die wenigsten der etwa 300 erhaltenen Handschriften mit fränkischen Kapitularien sind reine Kapitularienhandschriften. Die meisten enthalten daneben weitere Texte der unterschiedlichsten Art, wie etwa Volksrechte, Konzilsakten, Kirchenrechtssammlungen, Predigten, Urkunden und Formelsammlungen, theologische, exegetische und enzyklopädische Ausführungen, oder Briefe. Zwei Gattungen sind jedoch auffällig dünn vertreten: Hagiographie und Historiographie. Jennifer Davis hat auf Grundlage von […]
Die Wahrheit liegt auf dem Rand Der im 10./11. Jahrhundert wohl in Metz entstandene Latinus 9654 der französischen Nationalbibliothek ist eine wahrlich stattliche Sammlung frühmittelalterlicher Rechtstexte (Bühler A 1986, S. 369-372; Mordek 1995, S. 562-578; Schmitz G 1996, S. 133-135; West C 2010, S. 360-373). Auf seinen 172 Blättern versammelt er am Schluss die Leges […]