Capitularia - Edition der fränkischen Herrschererlasse

Sankt Petersburg, Rossijskaja Nacional’naja Biblioteka, Q. v. II. 11

Beschreibung der Handschrift nach Mordek

Aufbewahrungsort
Sankt Petersburg
Rossijskaja Nacional'naja Biblioteka
Q. v. II. 11
Sigle: Sp
Zum Artikel in der Rubrik "Sammlung des Monats"
Entstehung und Überlieferung
Entstehung:

9. Jh., 1. bis 2. Viertel (Mordek, Bischoff); Frankreich (Mordek), Nordfrankreich (Bischoff)

Provenienz:

H. C. du Cambout de Coislin, Bischof von Metz (Vol. 780 im Katalog der Coislinschen Bestände des Pariser Klosters Saint-Germain-des-Prés bei B. de Montfaucon, Bibliotheca bibliothecarum manuscriptorum nova 2 [Paris 1739] S. 1078; wohl aus der Bibliothek von Coislins Großvater Séguier); Saint-Germain-des-Prés (Nr. 1384 auf Papierblatt Iv und im Verlustinventar bei Delisle, Le cabinet des manuscrits 2, S. 56); 1792 im Besitz des russischen Botschaftssekretärs in Paris Peter Dubrowskij; 1805 vom russischen Staat erworben (foll. lr und 40r: Ex Musaeo Petri Dubrowsky).

Äußere Beschreibung
Material: Pergament
Umfang: 40 foll., typische Gebrauchshs. im Taschenbuchformat
Maße: ca. 190-194 × 132 mm
Schriftraum: ca. 155-165 × 100-107 mm
Lagen:
(der Textverlust läßt auf zwei fehlende Quaternionen zu Beginn des Codex schließen) + 4 IV32 + (II-2)34 + 135 + II39 + 140 (Blattverlust nach fol. 40)
Zustand: Die Hs. ist besonders vorn und hinten durch Wassereinwirkung beschädigt, der Text daher z. T. unleserlich.
Zeilen: 19-21
Spalten: 1
Schrift: karolingische Minuskel
Ausstattung:

Rubriken in roter Unziale (stark verblichen), einfache Initialen in brauner Texttinte.

Einband:

heller Ledereinband

Inhalte
Anmerkung:

Trotz ihres fragmentarischen Charakters verdient die alte St. Petersburger Hs. unsere volle Aufmerksamkeit. Hat sie doch neben der bruchstückhaften Lex Salica und einigen oft und, wie damit bewiesen, schon früh mit ihr verbundenen Kapitularien Kaiser Karls des Großen ein nur hier bezeugtes Kapitularienkapitel bewahrt.
Zur Verwandtschaft des Werkes mit den umfangreicheren Sammlungen des Cod. Cologny Bodmer 107, des Cod. Nürnberg Cent. V, App. 96 und der Codd. Vatikan Reg. Lat. 1036 und Reg. Lat. 1728, siehe jeweils am Ort. Aus ihnen läßt sich mutmaßen, was einst am Ende der St. Petersburger Hs. gestanden haben könnte, wenigstens wohl noch das allen gemeinsame Capitulare missorum in Theodonis villa datum.
Schon Hubé, S. XXI, vertrat die Meinung, das handliche Bändchen sei für den praktischen Gebrauch bestimmt gewesen.

Montfaucon 2, S. 1068, erwähnt unter der Nr. 46 eine noch zu ermittelnde Hs. mit Kapitularienauszügen, die gleichfalls über Coislin nach Saint-Germain-des-Prés kam: "Excerpta e capitularibus Regum Francorum quibus apparet Ecclesiasticos debere mittere ad exercitum suos homines bene armatos, & terras quae dabantur Ecclesiis tributo & censui esse obnoxias. Plusieurs extraits, lettres & traités, qui prouvent que les Ecclesiastiques doivent fournir des aides & subsides au Roi". Offenbar waren die Kapitularienexzerpte hier in traktatförmige Ausführungen eingearbeitet.

  • 1r-33v
    Fragment der Lex Salica (Karolina emendata): Titel 18 bis 64, 1 (et insuper I.CC dr. qui) und Titel 67, 3 (ab et conuicta) bis 70, endet mit EXPLICIT LEX SALICAE. Von zeitgenössischer Hand nachgetragen: Titel 71 und 72, 1 (MGH LL nat. Germ. 4, 1, S. 71-227, 231-235; Sigle K 81; zur Hs. S. XXVI).

  • 34r-36r
    Capitulare legibus additum (a. 803), Inskription: CAPL. QUE IN LEGE SALICE MITTENDA SUNT, cc. 1-2 damnum fecerit DC (danach Blattverlust), c. 6 ab coram traditio quibus bis c. 11 possit indicere (MGH Capit. 1, Nr. 39, S. 111 Z. 44 f., S. 113 Z. 4-21, S. 114 Z. 4-27). Daran angehängt:

  • 36r
    Capitula omnibus cognita facienda (a. 802/813), c. 7 in verderbter Kurzversion (besser Cod. Wolfenbüttel Gud. Lat. 299, fol. 36v): Telonis aut census non exigatur a quolibet uel nec aqua nauigium aut ponte transeundum est (MGH LL 1, S. 116 Z. 15 f.; MGH Capit. 1, Nr. 57, S. 144 Anm. o; jeweils nach dem Guelferbytanus).

  • 36r
    Capitulum de libra et inpunda (a. 802/813?): Ubique in cartis libra et inpunda legitur, pro uno id est pro libra intellegitur (bisher unbekanntes Kapitularienfragment, siehe Anhang I, Nr. 9; vielleicht mit dem vorausgehenden Kapitel Teil einer Missus-Ausfertigung der Capitula omnibus cognita facienda).

  • 36r-38r
    Capitulare missorum (a. 803): De ecclesiis emendandis et ubi - habere uolumus (MGH Capit. 1, Nr. 40, S. 115 Z. 18 - S. 116 Z. 30); cc. 3-5 stehen nach c. 6, cc. 23-24 nach c. 28. Nach c. 24 ist eingeschoben:

  • 38r
    Capitula Francica, c. 3: Ut missi nostri una com sociis - nullatenus tradant (MGH Capit. 1, Nr. 104, S. 213 Z. 22-24, ed. nach Cod. Nürnberg Cent. V, App. 96, fol. 32r).

  • 38r-40r
    Lex Salica, Recapitulatio solidorum (ed. K. A. Eckhardt, Pactus legis Salicae II 2, S. 529-532); am Schluß nochmals die Anfangsworte: sciendum est.

  • 40v
    Capitula per missos cognita facienda (a. 805/813), cc. 1 und 2 (fragmentarisch abbrechend): Ut nullus ad mallum uel ad placitum - nec per ueritatem (MGH Capit. 1, Nr. 67, S. 156 Z. 27-35).

Bibliographie
Literatur:
  • R. Hubé, La loi Salique, d'après un manuscrit de la Bibliothèque centrale de Varsovie. Précédée d'une préface et d'une notice sur un manuscrit de la lex emendata de la Bibliothèque Impériale de Saint-Pétersbourg (Warschau 1867), S. XIX-XXI
  • B. Dudík, Historische Forschungen in der kaiserlichen öffentlichen Bibliothek zu St. Petersburg, in: SB Wien 95 (1879), S. 361 Nr. 108
  • K. Gillert, Lateinische Handschriften in St. Petersburg, in: NA 5 (1880), S. 614-616 (dort wohl irrtümlich die Signatur O. II. 11, die noch bei Bühler, Capitularia Relecta, S. 395 Anm. 27 genannt wird)
  • Boretius 1897, S. XXVI
  • G. M. Danilova, O spiskach i redakcijach «Saliceskoj pravdy» u opisanie rukopisi «Leninopolitanus», in: Ucenye zapiski 68 (1948), S. 104-107
  • Eckhardt K 1954, Pactus legis Salicae I 1, S. 38
  • McKitterick 1989, S. 46, 55 Tab. A (ähnlich wie Gillert und Bühler: O. v. II. 11)
Kataloge:
  • A. Staerk, Les manuscrits latins du Ve au XIIIe siècle conservés à la Bibliothèque Impériale des Saint-Pétersbourg 1 (Saint-Pétersbourg 1910), S. 41
Abbildungen:
  • Staerk, Les manuscrits latins 2, Abb. XL (fol. 33v)
Projektspezifische Referenzen:


Transkription

Editorische Vorbemerkung zur Transkription

Transkriptionsvorlage: Am Original kollationiert und nachher mit dem Digitalisat, teils farbig (fol. 34r), teils schwerz-weiß (foll. 34v-40v) verglichen.

Schreiber

Der Kapitularienteil wurde von drei Schreibern (A, B, C, hier nicht mit den Siglen für die Hände der gesamten Handschrift zu verwechseln) in einer frühen karolingischen Minuskel kopiert. Die Kapitularienhand A schreibt fol. 34r-v und 35v-36r in einer ziemlich disziplinierten, frühen karolingischen Minuskel, von der Hand stammt vermutlich auch die einzige Überschrift des Kapitularienteiles in einer Mischung von Unzial- und Minuskelformen (fol. 34r zu BK 39). Die Kapitularienhand B setzt auf fol. 35r ein und schreibt danach fol. 36v-40r. Von der Partie der Kapitularienhand C ist nur eine Seite (fol. 40v) erhalten, die darüber hinaus an mehreren Stellen verblasst ist. Von diesen drei Händen des Kapitularienteils ist die Hand B in zweierlei Hinsicht bemerkenswert. Zum einen schreibt sie ein sehr ungeregeltes Latein, in dem unter anderen frühkarolingischen orthographischen Gepflogenheiten wie -ci statt -ti, o statt u (und umgekehrt) etc. auch grob falsche Kasusendungen (z. B. ingenuitates statt ingenuitatis), sinnstörende Irrtümer (z. B. erum statt eorum) und unglückliche Verwechslungen von den Ligaturen rt und st beim Abschreiben (castam statt cartam) nicht selten vorkommen. Zum anderen weist ihre Schrift manche graphischen Merkmale auf, die mit der Schrift des Reimser Skriptoriums im ersten Drittel des 9. Jh. übereinstimmen, z. B. die Form von x mit dem langen, in der Endung nach rechts gekurvten Haarstrich, die auffällige und sehr seltene Ligatur sp (sponsam, fol. 39r), die in der Reimser Gedichtsammlung Vatikan, BAV, Reg. lat. 2078, fol. 70r (splendet) einmal vorkommt, oder in der Form von g mit beiden etwa gleichmäßigen, nicht breit geschriebenen Bögen. Die Lokalisierung der Hand B im Reimser Umfeld des ersten Drittels des 9. Jh. macht auch die Lokalisierung der Hände A und C in der Gegend von Reims wahrscheinlich. Sie schreiben allerdings in einem anderen, ausgewogeneren und disziplinierteren Schriftstil, der auch in anderen frühkarolingischen Reimser Handschriften vorkommt. Die Hand C des Kapitularienteiles ist vermutlich mit der zweiten Hand der Lex Salica Karolina (fol. 25r-33v) identisch und legt dadurch nahe, dass beide Teile der Handschrift in einem nicht besonders großen zeitlichen Abstand zu datieren sind. Der paläographische Befund mit der Lokalisierung der Handschrift im Reimser Umfeld stimmt mit der jüngeren Hypothese von Ch. West überein, dass die Handschrift mit dem Reimser Einflussbereich verbunden ist (West C 2009, S. 197).

Buchstabenformen

Während die Hände A und C des Kapitularienteiles standardmäßige Ligaturen verwenden, kennzeichnet sich die Hand B durch die selteneren Ligaturen sp und uT.

Gliederungsmerkmale

Der Kapitularienteil wird durch eine rote Überschrift des BK 39 in Unziale eingeleitet, im Weiteren aber sind weder eine Kapitelzählung noch Kapitelüberschriften vorhanden. Eine Orientierung für den Beginn jedes Kapitels bieten dabei in der Partie der Hand A die in gewöhnlicher Tintenfarbe ausgeführten größeren Initialen, deren Bögen durch zwei Linien mit dem leeren Raum dazwischen ausgeführt wurden. Als Satzinitiale wurden gelegentlich die einfacheren vergrößerten Majuskelbuchstaben oder Minuskelligaturen verwendet. Sonstiger Schmuck fehlt dem Kapitularienteil völlig. Hand B zeigt diesen Unterschied nur einmal in der Abschrift der Recapitulatio solidorum, fol. 38r, Z. 12, in der erhaltenen Partie der Hand C sind Initialen sehr schlecht erhalten. Die größere Initiale E erscheint z. B. in der Mitte des Kapitels 2 von BK 39, Kapitel 9 und 11 beginnen jeweils mit einer einfacher ausgeführten Satzinitiale O und ebenso wie das Capitulum de libra et inpunda, Mordek, Anhang 1 Nr. 9, mit einem einfachen Majuskelbuchstaben U. Einige Kapitel wurden umgestellt: So findet sich die Regelung für den Totschlag eines Mönches nicht am Ende des ersten Kapitels von BK 39, sondern vorne, nach der Regelung zum Totschlag an einem Diakon und vor den Bußen für den Totschlag eines Priesters und eines Bischofs. Die Kapitel 3, 4 und 5 von BK 40 wurden nach Kapitel 6 verschoben und Kapitel 23-24 nach Kapitel 28.

Benutzungsspuren

Im Kapitularienteil gibt es so gut wie keine mittelalterliche Nachträge oder Randbemerkungen. Auf fol. 40r und 40v finden sich ein moderner Besitzvermerk "Ex Museo Petri Dubrowsky" und der Vermerk eines St. Petersburger Bibliothekars Iwan Bytschkow. In der Handschrift ist ein lose eingelegtes Papierzettelchen erhalten mit der Notiz des 17.-18. Jh. "Des Antiquités et Recherches de la chapelle et oratoire du Roy de France".

Sonstiges

Der Handschrift fehlten bereits im 18. Jh. die ersten zwei Lagen, als sie in Montfaucons Bibliotheca bibliothecarum beschrieben wurde, so dass die Beschädigungen des Kapitularienteils vermutlich auf die noch früheren Zeiten zurückgehen. Außerdem ist nach fol. 34v der Schluss von c. 2 sowie vollständig c. 3, 4, 5 und der Anfang von c. 6 von BK 39 zu einem unbekannten Zeitpunkt einem Blattverlust zum Opfer gefallen. Der Schluss der Handschrift nach fol. 40v enthielt eine unbekannte Anzahl von weiteren, heute verlorenen Blättern; fol. 40v mit dem Anfang von BK 67 ist verblaßt und z. T. unlesbar. In der oberen linken Ecke von fol. 40v findet sich ein Stempel der Öffentlichen Kaiserlichen Bibliothek zu St. Petersburg.

[fol. 34r] [1]
CAPITULA1* QUE IN LEGE SALICE MITTENDA [SUNT]  
[BK 39 c. 1]
De homicidiis clericorum qui subdiaconum occiderit CCC solidos2* conponat3* Qui diaconum CCCC solidos4* conponat5* · Qui monachum · CCCC solidos6* conponat7* · Qui presbiterum8* · DC · solidos9* conponat10* Qui episcopum DCCCC · solidos11* conponat12* culpabilis13* iudicetur ·  
1*
Ab diesem Wort Wechsel der Schreiberhand, vgl. die Vorbemerkung.
gek. CAPL
2*
gek. sold
3*
gek. conp
4*
gek. sold
5*
gek. conp
6*
gek. sold
7*
gek. conp
8*
gek. prbm
9*
gek. sold
10*
gek. conp
11*
gek. sold
12*
gek. conp
13*
gek. culp
[BK 39 c. 2]
Si quis in inmunitatem · damnum aliquid fecerit · DC · solidos14* conponat15* · si autem homo furtum · aut homicidium uel quemlibet crimen foras cummittit infra inmunitatem fugerit mandet comus · episcopus uel abbate uel uicedomin[o] uel quicumque loco · episcopi uel abbate tenuerunt ut reddat ei reum Si ille contradixerit et eum reddere noluerit in prima contradicione solidos16* XV · culpabilis17* iudicetur18* si ad secundam eum reddere noluerit XXX solidos19* co[np]onat20* culpabilis iudicetur · [fol. 34v] Si nec ad tertiam consentire noluerit quidquid reus damnum fecerit totum ille qui infra inmunitate eum retenit nec reddere uult soluere cogatur Et ipse comes ueniens licentiam habeat ipsum hominem infra inmunitatem · querendi · ubicumque eum inuenire potuerit · si ante statim in prima inquesicione cum responsum fuerit quod reus infra inmunitatem quidem fuisset sed fuga lapsus statim iuret quod21* ipse eum ad iusticiam cuiuslibet diffaciendam fugire non fecisset Et sit ei in hoc satisfactum si autem intrantem in ipsam inmunitatem comiti colectu manu quislibet resistere temtauerit comes ad hoc regem uel principem deferat ibique iudicetur ut sicut ille qui in [m]unitatem damnum fecerit · DC · [fol. 35r]  
14*
gek. sold
15*
gek. conp
16*
gek. sold
17*
gek. culp
18*
gek. iud
19*
gek. sol
20*
gek. conp
21*
gek. qd
[BK 39 c. 6]
Coram22* tradicio quibus facta est res soas reciat Si autem ipe [!] mortuus fuerit heredis eius legitimi res traditas recipiant ·  
22*
Ab diesem Wort Wechsel der Schreiberhand, vgl. die Vorbemerkung.
[BK 39 c. 7]
Si quis per castam [!] ingenuitatis ad domino suo legitime libertatem est consecutus liber permaneat · Si uero aliquis eum iniuste inseruire temtauerit et ille cartam ingenuitates sue ostenderit et aduersarium se inseruire uelle conprobauerit ille qui hoc temptauit multa que in carta e[st] soluere cogatur Si uero carta non paruerit sed iam ab illo que eum inseruire uoluerit disfacta est uuidrigildum eius componat duos partes ille quem inseruire uoluerit terciam rei et ille iterum per preceptum regis libertatem suam conquirat ·  
[BK 39 c. 8]
Liber qui se loco uuadii in alterius potestatem commiserit ibique consti[t] damnum aliquid cuilibet fecerit [fol. 35v] qui23* eum in loco · uuadii susceperit · aut damnum soluat aut hominem in mallo productum dimittat perdens simul debitum propter quod eum uuadium · suscepit et qui damnum fecit demisus iuxta · qualitatem regi cogatur emendare Si uero liberam feminam habuerit usque dum · in pignus extiterit et filios24* habuerit liberi permaneant  
23*
Ab diesem Wort Wechsel der Schreiberhand, vgl. die Vorbemerkung.
24*
o korr. (?)
[BK 39 c. 9]
Omnia debita que ad parte reges · soluere debent solidis25* XII denariorum26* soluant · excepto fredo · que in lege salicam scripta est · ille · id est quo ceteri conposicionis solui debeant conponant ·  
25*
gek. sold
26*
gek. den
[BK 39 c. 10]
Si quis causam iudicatam repetere presumpserit in mallo ibique testibus conuictus fuerit aut · XV · solidos27* conponat28* aut · XV · ictus a scabineis qui causam prius iudicauerit accipiat ·  
27*
gek. sold
28*
gek. conpon
[BK 39 c. 11]
Obtime quisque in pago uel ciuitate in testimonia adsumantur et cui his · [fol. 36r] contra quem testimoniare debet nullum crimen possit indicere  
[BK 57 c. 7]
Telonis aut census non exigatur a quolibet uel nec aqua nauigium · aut ponte transeundum est ·  
[Mordek 9]
Ubique in cartis libra et inpunda legitur pro uno id est pro libra intellegitur ·  
[BK 40 c. 1]
De ecclesiis emendandis et ubi in [unum] locum · plurioris sunt quam necesse sit ut distruantur que necessario non sunt · et alia construantur  
[BK 40 c. 2]
Ut presbiter non ordinentur priusquam · examinentur et ut excommunicationis passim et sine cause non fiant ·  
[BK 40 c. 6]
De fugitiuus ac peregrinus ut distringantur ut scire possumus que sint aut unde ueniunt ·  
[BK 40 c. 3]
Ut missi nostri · a scabineos aduocatos notarios per29* singula loca eliga[nt] [fol. 36v] Et30* eorum nomina quando reuersi fuerint secom scripta defereant ·  
29*
folgt getilgtes l
30*
Ab diesem Wort Wechsel der Schreiberhand, vgl. die Vorbemerkung.
[BK 40 c. 4]
De his qui legem seruuare contempserint et per fideiussorum31* ad presenciam regis deducantur ·  
31*
In der Wortmitte zwischen o und r ist freier Platz für etwa 3 Buchstaben
[BK 40 c. 5]
Ut ille qui hairbanno soluere bent [!] coniectum ad hairbanatore ·  
[BK 40 c. 7]
Ut bauca et brunia non dentur neguciatoribus  
[BK 40 c. 8]
De mensuris ut secondum iussionem nostram ęqualis fiant  
[BK 40 c. 9]
Ut non mittantur testimonia super uestidura domno pipino regis  
[BK 40 c. 10]
Ut nec colus [!] nec ficalinus [!] possint aliubi tradicionis facere ·  
[BK 40 c. 11]
Ut nullus presummat hominem ad iudicium sine causa iectare nisi iudicatum fiat ·  
[BK 40 c. 12]
Ut liber homo qui in monasterio regulari comam deposuerit et res suas ibidem [e]llegauerit promisionem factam secomdum regulam firmiter teneat · [fol. 37r]  
[BK 40 c. 13]
Ut omnia que uuadiare debent iuxta quod legem contenit pleniter secondum ipsam legem reuuadiati fiant et in postmodum uel domnus rex uel ille cuius causa est iuxta quod ei placuerit misericordiam fiat ·  
[BK 40 c. 14]
De episcopis32* abatis comitibus quod ad placitum non uenerunt ·  
32*
gek. eps
[BK 40 c. 15]
Ut nullus ebrius suam causam in m[al]lum contiuere [!] repossit nec testimonium dicere nec placitum comis abe[re] nisi ieiunus  
[BK 40 c. 16]
Ut nemini liciat alium cogere ad bibendum ·  
[BK 40 c. 17]
De missis nostris discurentibus uel ceteris hominibus propter hutilitatem nostram iter agentibus ut nullus mansionem contradicere presummat ·  
[BK 40 c. 18]
De canibus qui dextro armo tunsi sunt ut homo qui eum habuerit com ipso cano In presenciam regis ueniat · [fol. 37v]  
[BK 40 c. 19]
Ut populus interrogetur de capitola que in lege nouiter addita sunt et postquam omnes conserunt subscripcionis uel manufirmacionis suas in ipsis capitulis faciunt  
[BK 40 c. 20]
Ut nullus ad placitum baneatur nisi qui causam suam querit ut si alteri querere deberet excepto escabineis · Qui per omnia placita · preesse debent ·  
[BK 40 c. 21]
De falsis testibus ut non recipiantur ·  
[BK 40 c. 22]
Ut nulus presummat per uitam regis et filiorum eius iurare ·  
[BK 40 c. 25]
Ut missi nostri qui iam breuis detullerunt De adnonciacione uolumus ut adducant de opere  
[BK 40 c. 26]
Quanta moram faciant i[nuo] quoque loco et quod homines secom habeant  
[BK 40 c. 27]
De prudencia et costan[c]ia missorum nostrorum  
[BK 40 c. 28]
De falfalsis [!] monitariis requirendum est  
[BK 40 c. 23]
De illis saxonibus qui uxoris erum non [fol. 38r]  
[BK 40 c. 24]
De signatis qui menciendo uadunt  
[BK 104 c. 3]
Ut missi nostri una com sociis qui in erum [s]acra commonere uident episcopi abbati33* comites seo uassi nostri omni generalitati se necess[i] fuerit ubiconque eis iniunctum fuerit festinare null[atenus] tradant  
33*
gek. abbt
[Nicht transkribierter Text]
[fol. 40v] [1]
[BK 67 c. 1]
Ut34* nullus ad mallum uel [ad] placitum infra patriam a[...] id est scutum et lancia non port[..]  
34*
Vor der ersten lesbaren Zeile sind noch undeutliche Spuren einer roten Rubrik zu erkennen, die allerdings mit dem bloßen Auge nicht lesbar ist.
[BK 67 c. 2]
[..] latronibus quicumque post [.....]m sancti iohannis latronem [.....]onem dedit si fran[...] [est] [....][II] · [....]libus f[...]cis [.....] quod [...]ron[...​...]iss[.] non sc[.....] licet pater eius sit uel frater aut propinquis · si hoc iurare non potuerit et ab aliquo conuictus fuerit quod latronem in hospicio suscepisset qu[.]si latro et infidelis [iu]dicet[.....] qui latr[.] [est] et [...​.​.​.​.​...] noster et francorum et qui [.]ll[.] suscepit similis est illi · si [ut] [.]utem audiuit quod [la]tro fuisset et [...] non scit pro firmiter aut iuret solus quod nun[...] [...] audisset · nec per ueritatem