Trier, Stadtbibliothek, 1098/14
Beschreibung der Handschrift nach Mordek
Aufbewahrungsort
TrierStadtbibliothek
1098/14, foll. 94-113
Entstehung und Überlieferung
Entstehung:
12. Jh., 2. Hälfte; vielleicht Westdeutschland
Provenienz:
Provenienzvermerke an anderen Stellen der mehrteiligen Sammelhs. (insgesamt I + 115 Blätter: I, 1-24, 25-92, 93, 94-113, 114-115), die nach dem Alter der Inhaltsangabe auf dem Vorsatzblatt verso spätestens seit dem 15. Jh. die heutigen Teile enthielt (unser Teil figuriert unter Item Canones siue constituciones episcoporum vel conciliorum): St. Eucharius, Trier (fol. Iv quer: Libellus sancti Eucharij ..., in Urkundenschrift des 12. Jh.); St. Martin, Trier (fol. Iv: Codex mon. sancti martini, 15. Jh.); St. Matthias (Einband). Alte Signatur im Katalog von St. Matthias (16. Jh.): F 204.
Äußere Beschreibung
Material: | Pergament |
---|---|
Umfang: | unser Teil: 20 foll. |
Maße: | 175 × 103 mm |
Schriftraum: | 140 × 75 mm |
Lagen: |
2 IV109 + (IV-I-2?)113
Kustoden (offenbar später): XII
(101v), XIII (109v), XIIII (113v)
|
Zeilen: | 31 |
Spalten: | 1 |
Schrift: |
Capitalis-Rubriken nur in Lage XIV |
Ausstattung: |
rote Initialen in den Lagen XII und XIII; Lage XIV alles in brauner Texttinte |
Inhalte
Anmerkung:
Die im Katalog verkündeten „Capitularia“ für die Blätter 94-113 schrumpfen
bei näherer Betrachtung zu einem knappen Exzerpt aus Buch 1 der
Kapitulariensammlung des Ansegis zusammen (foll. 94r-96v), dem sich rein
kirchenrechtliche Texte der Karolingerzeit bis fol. 110v anschließen. Ob vor
fol. 94 Teile der Sammlung fehlen, muß offenbleiben, denn vom Inhalt der
vermißten ersten elf Lagen (fol. 94 setzt laut Kustode die zwölfte Lage ein)
haben wir keinerlei Kenntnis; immerhin beginnen die Ansegis-Exzerpte mit dem
gern am Anfang eingerückten Kapitel über den rechten Glauben, so daß auch
die ganze Sammlung so eröffnet haben könnte. Nach dem Ansegis-Exzerpt sind
als Quellen noch ausgezogen (bis fol. 110v): Collectio Dacheriana
(pseudoisidorische Form B), Pseudo-Anaklet-Zitat aus der Collectio de
raptoribus Hinkmars von Reims in der Version des Synodalschreibens von Tusey
(a. 860) u. a., Capitula Angilramni, Kanones des Konzils von Worms (a. 868)
nach einer Vorlage wie Cod. Straßburg † C. V. 6 (siehe auch dort),
wohl Collectio Anselmo dedicata, Buch 4 des Quadripartitus und Sendhandbuch
Reginos von Prüm.
Für die Ansegis-Texte benutzte der Exzerptor eine
Vorlage ähnlich Cod. Stuttgart iur. 4° 134 oder Stuttgart
HB VI 112 (dazu nachgeordnete Verwandte des süddeutschen
Raumes).
Zu einem anderen Ansegis-Exzerpt siehe Cod. Leiden VLQ 13.
Bibliographie
Literatur:
- J. Montebaur, Studien zur Geschichte der Bibliothek der Abtei St. Eucharius-Matthias zu Trier (Römische Quartalschrift, 26. Supplementheft, Freiburg i. Br. 1931) S. 86 Nr. 375, dazu
- V. Redlich, Zur Bibliotheks- und Geistesgeschichte der Trierer Abtei St. Mathias, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige 49 (= N. F. 18) (1931) S. 451
- P. Becker, Notizen zur Bibliotheksgeschichte der Abtei St. Eucharius - St. Matthias, in: Armaria Trevirensia. Beiträge zur Trierer Bibliotheksgeschichte (2., stark erweiterte Aufl., hg. von G. Franz = Bibliotheca Trevirensis 1, Wiesbaden 1985) S. 48
- Krämer 1989a, S. 768
- Bernhard 1990, S. 538
- Mordek 1996
Kataloge:
- G. Kentenich, Die philologischen Handschriften der Stadtbibliothek zu Trier (Beschreibendes Verzeichnis der Handschriften der Stadtbibliothek zu Trier 10, Trier 1931) S. 29
Projektspezifische Referenzen:
Transkription
Editorische Vorbemerkung zur Transkription
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