München, Bayerische Staatsbibliothek, Lat. 3851
Beschreibung der Handschrift nach Kaschke
Aufbewahrungsort
MünchenBayerische Staatsbibliothek
Lat. 3851
Entstehung und Überlieferung
Entstehung:
Ende 9. Jh. (Mordek, Brommer), 4. Viertel 9. Jh. (Bischoff); ca. 882 (Geary); Ostfranzösisch (Lotharingien) (Mordek), Westdeutschland / Ostfrankreich (Brommer), Lothringen (Bischoff)
Provenienz:
Bereits Anfang des 10. Jh. in Ellwangen (Bischoff), von dort evtl. um 996 weiter nach Augsburg (Geary, nach Brommer).
Äußere Beschreibung
Material: | Pergament |
---|---|
Umfang: | 75+1 foll. |
Zeilen: | 24 |
Spalten: | 1 |
Schrift: | karolingische Minuskel |
Schreiber: |
mehrere Hände |
Inhalte
Anmerkung:
Die Handschrift wird von Mordek 1995 nicht in einem eigenen Eintrag beschrieben, aber an mehreren Stellen erwähnt. Die zusätzlichen Informationen stammen aus der Handschriftenbeschreibung in Brommer 1984 sowie aus Bischoff 2004.
Die Hs. enthält vor allem Bußbücher, dazu "sog. Wormser Konzilsschlüsse in 181 Kanones" (darunter auch capitula Theodulfs von Orléans) sowie auf fol. 65r-v "Cap. Monacensia".
Bibliographie
Projektspezifische Referenzen:
- F. Kunstmann, Die Lateinischen Pönitentialbücher der Angelsachsen, Mainz 1844, S. 32-40
- Holder-Egger 1884, S. 417
- Halm 1894, S. 145
- Krause V 1894, S. 88-95, 99-106
- Petzet 1910, Tafel X
- Bischoff 1974, S. 14
- Mordek 1975, S. 22, Anm. 12
- Geary 1977, S. 167-170
- Hartmann W 1977, S. 14
- Kottje 1980, S. 36-38
- Brommer 1984, S. 83-84
- Mordek 1995, S. 8, 288, 379, 384f., 740
- Kéry 1999, S. 182f.
- Bischoff 2004, S. 226, Nr. 2958
Transkription
Editorische Vorbemerkung zur Transkription
Transkriptionsvorlage: Transkription nach einem guten Farbdigitalisat, online bereit gestellt von der Bayerischen Staatsbibliothek.
Zur Handschrift
Die Handschrift wird von Mordek 1995 nicht in einem eigenen Eintrag beschrieben, aber an mehreren Stellen erwähnt. Die zusätzlichen Informationen stammen aus der Handschriftenbeschreibung in Brommer 1984 sowie aus Bischoff 2004.
Schriftheimat: Westdeutschland/Ostfrankreich (Brommer) bzw. Lothringen (Bischoff). Bibliotheksheimat: über Ellwangen gelangte die Hs. vielleicht um 996 nach Augsburg (nach Geary). Alte Signatur: 115.
Umfang: 75 Blatt, dazu fol. I. Blattverluste nach fol. 5 und 53. Blasse Foliierung jeweils rechts oben auf den Recto-Seiten. Zusätzlich eine erst auf fol. 2r mit 1 einsetzende Paginierung (aber fol. 65v = p. 130). Mindestens zu Beginn der Hs. (fol. 1-5) mehrfache Handwechsel.
Buchstabenformen
Zu fol. 4r: Häufigere Verwendung von unzialem bzw. Majuskel-N, besonders am Wortanfang und bei Verneinungen, z.T. aber auch innerhalb von Worten (z.B. Z. 9). Der Schreiber verwendet Doppelformen bei a (ein- und doppelstöckig) und d. Aufgrund der Neigung des Schreibers, ein c extrem dicht an den Folgebuchstaben heranzurücken (bei ci wie bei cl) besteht so häufiger eine Verwechslungsgefahr mit a bzw. d. Das g ist dreiförmig, oberer und unterer Bogen bleiben geöffnet. Überschriften in unzialer Schrift, mit Unterlängen bei P. Selten dort auch einzelne Worte in Capitalis rustica.
Benutzungsspuren
Auf fol. 65v neben BK 138 c. 27 eine neuzeitliche Bleistiftnotiz (Haec [cursus?] desunt).
Sonstiges
Wie die übernommene korrekte Kapitelnummer von BK 138 c. 17 zeigt, dürfte der Schreiber bzw. der Kompilator der ursprünglichen Sammlung den Text des Kapitels nicht aus eines Ansegis-Handschrift übernommen haben (dort lib. 1, c. 92), sondern aus einer die ursprüngliche Nummerierung bewahrenden Fassung des Kapitulars.