München, Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Hochstift Passau, Inneres Archiv 5
Beschreibung der Handschrift nach Mordek
Aufbewahrungsort
MünchenBayerisches Hauptstaatsarchiv
Hochstift Passau, Inneres Archiv 5
Entstehung und Überlieferung
Entstehung:
1254-1265; auf Veranlassung des Passauer Bischofs Otto von Lonsdorf geschrieben (Vermerk auf dem ersten unnumerierten Blatt verso oben)
Provenienz:
Hochstift Passau (am 14.9.1692 im Archiv zu Passau wiedergefunden)1*
Äußere Beschreibung
Material: | Pergament |
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Umfang: | 228 foll. (erstes Blatt unnumeriert, 1-232, 182a; übersprungen sind die Zahlen 101, 176-177, 189-190, 213) |
Maße: | 220-270 × 135-190 mm |
Schriftraum: | 200-230 (unser Stück: 220) × 125-135 (unser Stück: 135) mm |
Lagen: |
8 IV63 + 2 V83 + 6 IV132 + (IV-1)139 + (VII-1)152 + 4 IV185 + III193 + 2 IV209 + III216 + 2 IV232
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Zeilen: | unterschiedliche Zeilenzahl (Kapitular: 35 Zeilen) |
Spalten: | 1 |
Schrift: | Buchminuskel und Kursive, oft urkundenähnlich |
Schreiber: | mehrere Hände |
Ausstattung: |
meist alles in dunkelbrauner oder schwarzer Texttinte; einige rote Zahlen und rote oder schwarze Initialen mit roten Schattenstrichen |
Einband: |
brauner Halbledereinband |
Inhalte
Anmerkung:
Der inhaltsreiche Band, ein Kopiar, bringt unter anderem Abschriften zahlreicher Urkunden und Briefe mittelalterlicher Kaiser und Könige, Päpste und vor allem Passauer Bischöfe. Nur hier ist - nach der Kopie einer Urkunde König Konrads II. vom 4. XII. 1025 (MGH D K II 47) - die berühmte bayerische Zollordnung von Raffelstetten erhalten (sie soll als Additamentum in die Kapitularienedition aufgenommen werden):
Bibliographie
Literatur:
- Krämer 1989a, S. 651
- Bernhard 1990, S. 336
- Pertz G 1863, S. 252-253
- Boretius 1897, S. XX
- Below 1924, S. 346-350
- Ganshof 1966, S. 197-224
- Ineichen-Eder 1977, S. 26 f. u. ö.
- Johanek 1982 (mit weiterer Literatur)
- Mittelalterliche Schatzverzeichnisse 1 (Veröffentlichungen des Zentralinstituts für Kunstgeschichte in München 4, München 1967) S. 120, Nr. 117a
Abbildungen:
- A. Luschin von Ebengreuth, Handel, Verkehr und Münzwesen, in: Geschichte der Stadt Wien, hg. vom Alterthumsvereine zu Wien, redigiert von H. Zimmermann, 1. Band: Bis zur Zeit der Landesfürsten aus habsburgischem Hause, 1283 (Wien 1897) S. 402 f. Fig. 117 und 118 (foll. 58v [Ausschnitt ab Nouerit omnium] und 59r)
- Aus 1200 Jahren. Das Bayerische Hauptstaatsarchiv zeigt seine Schätze (Ausstellungskataloge der Staatlichen Archive Bayerns 11, Neustadt a. d. Aisch 31986), S. 17
Transkription
Editorische Vorbemerkung zur Transkription
Transkriptionsvorlage: Gutes Farbdigitalisat auf der Plattform bavarikon.
Schreiber
Der Schreiber kopierte den Text in einer sauber ausgeführten und alle zeittypischen Elemente aufweisenden Minuskel des 13. Jahrhunderts.
Gliederungsmerkmale
Das Stück hat keine Rubrik und wird durch eine N-Initiale eingeleitet. Der Prolog und die darauf folgenden neun Kapitel sind optisch nicht voneinander getrennt, erscheinen also als ein Textblock. Die Binnengliederung des Textes übernehmen Satzmajuskeln.
Benutzungsspuren
Auf dem Seitenrand finden sich drei inhaltlich irrelevante Anmerkungen von Benutzern der Handschrift.
Sonstiges
Eine Pergamentfalte, die sich senkrecht durch die ersten sechs Zeilen von fol. 59r zieht, verdeckt einzelne Buchstaben des Textes, hat aber keinen weiteren Einfluss auf die Lesbarkeit.