Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Reg. Lat. 191
Beschreibung der Handschrift nach Trump
Aufbewahrungsort
VatikanBiblioteca Apostolica Vaticana
Reg. Lat. 191
Entstehung und Überlieferung
Entstehung:
9. Jh., 2. Hälfte etwa Reims (Mordek, Bischoff); nach Bischoff 9./10. Jh. Bretagne für fol. II-V u. 104-105 und 9. Jh., 1. Viertel (Mittleres) Italien für das Palimpsest auf fol. 79-80
Provenienz:
St. Remi in Reims (Eintrag fol. 2r). Alte Signatur: 1562.Äußere Beschreibung
Material: | Pergament |
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Umfang: | 110 foll. |
Maße: | 185 × 140 mm |
Schriftraum: | 130-135 × 88-90 mm |
Zeilen: | 19-39 |
Spalten: | einspaltig, nur fol. 79 zweispaltig |
Schrift: | karolingische Minuskel, tironische Noten |
Inhalte
Anmerkung:
Die Handschrift ist ein Kompendium aus verschiedenen Texten vor allem christlich-bischöflicher Autoren (u.a. Isidor von Sevilla, Alkuin, Hinkmar von Reims). Das hier überlieferte Kapitel aus den Capitula legibus addenda, auf einem hinzugebundenen Einzelblatt stehend, befindet sich innerhalb von Isidors Werk De ecclesiasticis officiis (foll. 1r-47v).Bibliographie
Projektspezifische Referenzen:
- Wilmart 1937, S. 452-458
- Aldo Cerlini, Una scuola francese di tachigrafi nel secolo IX, in: Miscellanea Giovanni Mercati 6: Paleografia – Bibliografia – Varia (Studi e Testi 126), Vatikan 1946, S. 122-146
- Bischoff 2014, S. 424, Nr. 6631-6633
- Warren Pezé, Une confession inédite d’Hincmar de Reims dans un manuscrit du Vatican, in: Pierre Chambert-Protat / Jérémy Delmulle / Warren Pezé / Jeremy C. Thompson (Hg.), La controverse carolingienne sur la prédestination. Histoire, textes, manuscrits. Actes du colloque international de Paris des 11 et 12 octobre 2013 (Collection Haut Moyen Âge 32), Turnhout 2018, S. 221-248
Transkription
Editorische Vorbemerkung zur Transkription
Transkriptionsvorlage: Gutes Farbdigitalisat der Vaticana.
Schreiber
Der Schreiber des Kapitels verwendet eine gut lesbare karolingische Minuskel, die mit breiter Feder geschrieben wurde. Zudem schrieb er neben die Rubrik am rechten Seitenrand in tironischen Noten: obseruare iussit.
Gliederungsmerkmale
Das Kapitel aus BK 139 befindet sich auf einem separat hinzugebundenen, allerdings auf dem Kopf stehenden Einzelblatt, das deutlich kleiner ist als der Rest des Codex. Die Vorderseite des Blatts ist leer, auf der Rückseite befindet sich zum einen ein aus Isidors Etymologiae genommenes Zusatzkapitel zu De ecclesiasticis officiis (II, 15 [14] = Etymologiae VII, 12, 29-30) und darauf folgend BK 139 c. 4, beide von unterschiedlichen Händen. Die Rubrik des Kapitels von BK 139 ist dahingehend bemerkenswert, dass sie das Stück einem Kaiser Karl und nicht Ludwig dem Frommen zuordnet.
Sonstiges
An wenigen Stellen sind Buchstaben aufgrund der engen Bindung nicht zu erkennen.