Capitularia - Edition der fränkischen Herrschererlasse

Paris, Bibliothèque nationale de France, nouv. acq. Lat. 1632

Beschreibung der Handschrift nach Mordek

Aufbewahrungsort
Paris
Bibliothèque nationale de France
nouv. acq. Lat 1632, foll. 106-150
Name: Codex Aurelianensis
Sigle: P29
Digitalisat verfügbar bei Gallica
Entstehung und Überlieferung
Entstehung:

10. Jh., 1. Hälfte; wahrscheinlich Frankreich

Provenienz:

Provenienz der ganzen Hs.: Familie Prousteau, Orléans (Baluze verdankte die Einsichtnahme der von ihm glossierten Hs. „Aymo Prustus à Campoburgo Consiliarius regius & Antecessor Aurelianensis“) (Codex Aurelianensis); in die Bibliothèque municipale von Orléans (Signatur: 662) wohl über Guillaume Prousteau gelangt, den Bibliotheksgründer von 1714; gestohlen von Graf Libri-Carrucci (dalla Somaia) (Nr. 41 im Fonds Libri; gefälschter Besitzvermerk fol. 150v: monasterii s. Zenonis maioris Veronae) und 1847 an Lord Ashburnham († 1878) verkauft; 1888 mit anderem Diebesgut Libris von der Bibliothèque Nationale zurückerworben. Zur irrigen Provenienzangabe Saint-Benoît-sur-Loire (Fleury) vgl. Christ, Schloßbibliothek von Nikolsburg, S. 317 Anm. 1.

Äußere Beschreibung
Material: Pergament
Umfang: unser Teil: 45 foll. (numeriert 106-150, in einer Sammelhs. von insgesamt 152 foll.)
Maße: 260-265 × 190-195 mm
Schriftraum: 220-225 × 145-150 mm
Lagen:
4 IV137 + V147 + 3150
Zeilen: 35
Spalten: 1
Schrift: zierliche karolingische Minuskel
Schreiber: wenigstens zwei Hände
Ausstattung:

Rubriken (Capitalis rustica), Initialen, Zahlen und Text: alles in hell- und dunkelbrauner Tinte. Einige Randrubriken 12. Jh.
Einband:

Dunkelbrauner Halbledereinband mit Holzdeckel und Rückenaufschrift: BEDA SENTENTIAE PATRUM. CONCILIUM MELDENSE. CAPITULARIA REGUM FRANCORUM.

Inhalte
Anmerkung:

Zur Einstufung des Ansegis siehe Cod. Barcelona Ripoll 40.

  • 106r- 119r
    Konzil von Meaux-Paris (a. 845-846), ohne cc. 80 und 83 (MGH Capit. 2, S. 390-420; MGH Conc. 3, S. 81-127, zur Hs. S. 64; am Anfang sind die Kapitularien von Coulaines und Yütz [außer c. 5] rezipiert); von Baluze mit der Edition Sirmonds verglichen in Cod. Paris, Bibliothèque Nationale, Baluze 9 (17. Jh.).

  • 119v-147v
    Ansegisi abbatis capitularium collectio, Praefatio, Bücher 1-4, Appendices 1 und 2, doch ohne Buch 4, cc. 19-21 (in der Capitulatio durchgestrichen) und cc. 70-74; die Praefatio Karls des Großen zu Buch 1 ist an den Anfang gestellt (Verse und Incipit fehlen), dann folgt die Praefatio des Ansegis unter der Überschrift Secunda PRAEFATIO GLORIOSISSIMORVM PRINCIPVM DOMNI LVDOWICI AVGVSTI ET CHLOTARII CESARIS; endet mit der Lage, also wohl fragmentarisch, in App. 2, c. 34 licenciam habeat (MGH Capit. 1, S. 394-449).

  • 148r-150v
    (Von anderer Hand) Kleine Kanonessammlung über die Anklage von Klerikern u. ä., geschöpft vor allem aus den Pseudoisidorischen Fälschungen, aber auch aus echten Quellen.

Bibliographie
Literatur:
Kataloge:
  • L. Delisle, Catalogue des manuscrits des fonds Libri et Barrois (Paris 1888) S. 111-115 u. ö.
  • Catalogue général des manuscrits des bibliothèques publiques de France. Départements 12 (Paris 1889) S. 270 (Ch. Cuissard)
  • Bibliothèque Nationale. Manuscrits latins et français ajoutés aux fonds de Nouvelles Acquisitions pendant les années 1875-1891. Inventaire alphabétique, von L. Delisle, 1 (Paris 1891) S. 94
Projektspezifische Referenzen:


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[!] sic
| Zeilenwechsel
[BK 139 c. 1] Referenz zur Edition von Boretius/Krause
[fol. 123r], [p. 123] Blatt- oder Seitenwechsel bzw. Spaltenwechsel in der Hs.
Textglossierung
Annotationszeichen (z.B. Nota-Zeichen)
Empfohlene Zitierweise
Paris, Bibliothèque nationale de France, nouv. acq. Lat. 1632, in: Capitularia. Edition der fränkischen Herrschererlasse, bearb. von Karl Ubl und Mitarb., Köln 2014 ff. URL: https://capitularia.uni-koeln.de/mss/paris-bn-nouv-acq-lat-1632/ (abgerufen am 5. Dezember 2025)
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