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Eines der größten Rechtscorpora des Frühmittelalters mit bedeutender, zahlreiche datierte Unikate aus den letzten Jahren Karls des Großen bewahrender Kapitulariensammlung sowie einem sich ab fol. 121 anschließenden umfangreichen Leges-Teil (Salica, Francorum Chamavorum, Ribuaria, Alamannorum und Baiuvariorum).
Die nach Herrschern geordneten Kapitularien, die das deutliche Bemühen des Sammlers um chronologische Fixierung und Positionierung des riesigen Stoffes verraten, sind aus wenigstens drei Teilsammlungen bezogen:
Collectio I (foll. 1r-29v) dürfte noch unter Karl dem Großen oder gleich zu Beginn der Regierung Ludwigs des Frommen zusammengestellt sein (mit Kapitularien Pippins des Jüngeren und Karls des Großen bis 813),
Collectio II (foll. 29v-72r) mit Ansegis und Worms-Korpus (siehe bei Cod. Paris Lat. 10758) stammt wohl aus der Spätzeit Ludwigs des Frommen,
Collectio III (foll. 72r-121r) wurde nach 864 oder nach 884 kompiliert, je nachdem, ob Karlmanns Capitulare Vernense später hinzukam oder ursprünglich zur Sammlung gehörte. Ansonsten bringt diese dritte Collectio hauptsächlich Kapitularien und Konzile Karls des Kahlen.
Da sowohl Teil I wie Teil III Indizien aufweisen, die für eine Entstehung in Sens sprechen, liegt es nahe, dort nach 864 bzw. 884 auch die Heimat des großen neuen Gesamtkorpus zu vermuten. Einem Missus wie dem Senser Erzbischof mochte an einer aussagekräftigen Kompilation des geltenden Kapitularienrechts besonders gelegen sein.
Im Cod. Vatikan Pal. Lat. 582 ist eine Schwesterhs. zum Kapitularienteil des Parisinus erhalten (alles weitere siehe dort).
XVIIII-XXV (cc. 1-18 nicht numeriert) -
CAPITVLO PRIMO, II-VII -
I-XVI und I-XXI -
CAP. I-XVIIII -
XX - Zwei Treueidformeln (die zweite Formel
ist nicht numeriert) auf Kaiser Karl den Großen: Sacramentale qualiter promitto ego - et consentiam. ITEM ALIVD.
Sacramentale qualiter repromitto ego - sanctorum patrocinia
(MGH Capit. 1, Anhang zu Nr. 34, S. 101 Z. 32 - S. 102 Z. 6; de
Clercq, Neuf capitulaires, S. 57).
I-XI -
II-XXVIIII (c. 1 nicht numeriert) -
CAP. I-LXXII -
I-III -
CAP. XII-XV -
XVI-XX -
CAP. I-XIII -
CAP.
I-VIII -
I-XIII -
CAP. I-XVI -
CAP. I-XXIIII -
I-XVII -
I-III -
IIII-VII -
I-XIII -
I-VII -
I-X -
I-XXVIIII -
XXX-XXXIIII -
XXXV-XXXVII -
I-XVIII -
I-XVI -
I-V -
I-XIII -
CAP. I-XIII -
I-VIII -
I-XXIII -
I CAP.-XXVI -
CAP. I-XI -
I-XIII -
Zusätze:
XXXVIIII (nach Ansegis 1, 38) -
XXXIII CAP.) und 186 (mit Rubrik in Capitalis), letzteres
wahrscheinlich aus einem unbekannten Kapitular Ludwigs des Frommen
(MGH LL 2, 2, S. 48 und 55; Kapitel 1, 186 auch Mordek 1995, Anhang
I, Nr. 27, 3:
XCI (am Ende des 3. Buches) -
I-VI -
I-VIIII -
I-XV -
I-VIIII -
DE INSCRIPT.
TEMPORVM. Licet iam pridem a nobis - non negetur (MGH
Capit. 2, Nr. 195, S. 25 Z. 17 - S. 26 Z. 12).
I-XX -
CAP. I-XII -
CAP. I-XIIII -
CAP. I-X -
I-V, CAP. I, CAP. II -
CAP. I-XII -
CAP. I-X und CAP.
I-III -
CAP. I-VIII -
VIIII-XXVII -
CAP. I-XII -
CAP. I-IIII -
I-XXXVII -
Cap. I-XIIII -
Rubriken (Capitalis rustica) und Text in brauner Tinte, ebenso die
Miniatur auf Av. 1r bescheidene rote Initiale I. Die Hs. ist übersät mit marginalen Nota-Zeichen.
dunkelbrauner Ledereinband; auf dem Rücken in Goldschrift: VETERA CAPITULARIA
Saint-Vincent, Metz (neuzeitlicher Besitzvermerk fol. Ar: olim S. Vincentii Metensis). Später im
Pariser Jesuitenkolleg Clermont (Vermerk fol. lr) (Signatur:
Transkriptionsvorlage: Die Transkription von BK 77, 184, 186, 189, 191, 192, 193, 195 und Benedictus Levita 1, 279 wurde nach einem Schwarz-Weiß-Scan vom Mikrofilm in ausreichender Qualität vorgenommen (Gallica). Die Transkription von BK 104, 242, 243, 257, 258, 259, 260, 266, 268, 272, 273, 287 wurde dagegen auf Grundlage des neuen Farbdigitalisats (Gallica) erstellt, mit dessen Hilfe auch die älteren Transkriptionen überprüft wurden. Verbliebene Problemstellen wurden bei einer Autopsie des Originals im September 2021 überprüft.
Capitularia. Edition der fränkischen Herrschererlasse:
Capitularia. Edition of the Frankish capitularies:
Die Transkription folgt den Richtlinien des Capitularia-Projektes:
The transcription adheres to the guidelines of the Capitularia
project:
Alle drei zu identifizierenden Schreiber verwenden eine gut lesbare karolingische Minuskel, wobei jene von Schreiber A deutlich eckiger ausgeführt ist als bei den anderen beiden Schreibern, die die Minuskel runder schreiben. Der Hauptschreiber ist A, der sich aber mit B und C abwechselt.
Die Schreiber teilen sich über den transkribierten Text wie folgt auf (immer einschließlich der genannten Wörter; wenn nicht anders angegeben, ist immer bis zum Ende einer Folio-Seite gemeint):
Schreiber A: Foll.
Schreiber B: Foll.
Schreiber C: Foll.
Schreiber A hat den von den anderen Schreibern kopierten Text an einigen Stellen verbessert und auch die Interpunktion revidiert. Daneben gibt es einen weiteren Korrektor, der an einigen Stellen in den Text eingegriffen hat. Allerdings kann nicht entschieden werden, ob manche Korrekturen dieses Korrektors nicht doch von Schreiber A stammen oder gar noch ein Korrektor eingegriffen hat.
Schreiber A:
Einzelbuchstaben: Das a hat zumeist einen schrägen, geschwungenen Schaft. Regelmäßig ist eine Verdickung der Oberlängen erkennbar, besonders beim d, das auch als unziales d vorkommt. Der Schaft des r geht unter die Zeile. Gelegentlich kann man rundes s am Ende eines Wortes feststellen, genauso wie superskribiertes s. Auffällig ist die häufigere Verwendung eines v statt u, die sich über den gesamten Text zieht.
Ligaturen: Der Schreiber verwendet regelmäßig folgende Ligaturen: ct, et, NT, or, mit r und st.
Schreiber B:
Einzelbuchstaben: Bei diesem Schreiber, der eine feinere Feder als Schreiber A führt und zudem von der Anlage her breiter schreibt, ist der Schaft des a wesentlich gerader als bei Schreiber A. Er verwendet aber ebenfalls gerades neben unzialem d. Auffällig ist zudem das g, das länger gezogen ist als bei Schreiber A und bei dem der untere Bogen geöffnet sein kann. Zudem sitzt der untere Bogen rechts unterhalb des oberen Bogens, da der verbindende Strich eine deutlichere Biegung nach rechts macht. Es findet sich auch rundes s am Wortende.
Ligaturen: Der Schreiber verwendet gängige Ligaturen (et, NT, rt, st).
Schreiber C:
Einzelbuchstaben: Schreiber C schreibt das a gedrungener als die anderen beiden Schreiber, der Schaft ist ziemlich kurz. Das e hat zuweilen einen kleinen Aufsatz. Das f geht so gut wie nicht in die Unterlänge und besitzt einen verdickten Bogen. Es fällt aber besonders die Form des g auf, die sich wiederum von den anderen beiden Schreibern unterscheidet. Dabei stehen der obere und der untere Bogen fast parallel untereinander und werden durch einen winkelartigen Strich miteinander verbunden. Der Schreiber verwendet gelegentlich i-longa. Der Schaft des r geht unter die Zeile.
Ligaturen: Der Schreiber verwendet gängige Ligaturen (et, ct, st).
Schreiber A: Der Schreiber verwendet keine auffälligen Abkürzungen, gelegentlich
tironisches
Schreiber B: Am auffälligsten sind bei diesem Schreiber, dass
Schreiber C: Häufig wird
Der gesamte Codex ist geradezu mit Nota-Zeichen übersät worden, wobei mehrere
Typen zu unterscheiden sind, die teilweise an Monogramme erinnern. Häufig
markieren die Nota-Zeichen den Beginn eines neuen Kapitels, der tatsächlich
nicht immer auf Anhieb zu finden war, da der Text insgesamt fast ohne Absätze
auskommt. Zu einigen Nota-Zeichen des Parisinus vgl.
Direkt zu Beginn des Benedictus Levita-Kapitels steht der Verweis
Der Codex wurde beschnitten, sodass die Angaben des in brauner Tinte schreibenden Benutzers am Seitenrand teilweise verstümmelt sind.