Paris, Bibliothèque nationale de France, Lat. 18239
Beschreibung der Handschrift nach Mordek
Aufbewahrungsort
ParisBibliothèque nationale de France
Lat. 18239
Entstehung und Überlieferung
Entstehung:
11. Jh.
Provenienz:
Marienkloster Cambron im Hennegau (p. 3 [15. Jh.]: Liber sancte Marie de Camberone, ähnlich fol. 118v; auch sonst öfter de Camberone); seit 1671 Jakobinerkloster Paris, rue Saint-Honoré (p. 1 Signatur: Jacob. s. hon 48 ), das 1790 aufgehoben wurde.
Äußere Beschreibung
Material: | Pergament |
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Umfang: | 111 foll. (pp. 1-16, foll. 17-119 [letztes Blatt mit durchgestrichener 119 am Einband angeklebt]) |
Maße: | 265-268 × 180-185 mm |
Schriftraum: | 215-220 × 115-125 mm |
Lagen: |
6 IV56 + II60 + 7 IV116 + (I+1)119.
Spätere Kustoden: Buchstaben von A bis
P, kombiniert mit Ziffern für einzelne
Seiten (A 1 bis A
5, B 1 bis B 5 etc.).
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Zeilen: | 26 |
Spalten: | 1 |
Schrift: | späte karolingische Minuskel |
Schreiber: | mehrere |
Ausstattung: |
Rote Minuskelrubriken; Anfangsbuchstaben rot oder in brauner bis schwarzer Texttinte; rote Zahlen |
Einband: |
Blindlinierter brauner Ledereinband um Holzdeckel, Spuren zweier fehlender Schließen |
Inhalte
Anmerkung:
Die Bücher 1-3 des Ansegis stehen der Überlieferung in den Schwesterhss. Vatikan Pal. Lat. 582 und Paris Lat. 9654 nahe. Ab Buch 4 kongruiert der Parisinus Lat. 18239 mit dem Text von Cod. Vatikan Reg. Lat. 974.
Bibliographie
Literatur:
Kataloge:
Projektspezifische Referenzen:
Transkription
Editorische Vorbemerkung zur Transkription
Transkriptionsvorlage: Scan vom Mikrofilm in ausreichender Qualität. Nachkollation anhand des Mikrofilms selbst.
Schreiber
Foll. 46r, 59r: Verwendet wird eine gut lesbare, klar und akzentuiert geschriebene späte karolingische Minuskel. Es ist durchaus nicht auszuschließen, dass die beiden hier transkribierten Kapitel von zwei unterschiedlichen Schreibern stammen, auch wenn eine große Ähnlichkeit in den Buchstabenformen besteht.
Buchstabenformen
Foll. 46r, 59r:
Einzelbuchstaben: Das a ist stets doppelstöckig. Auffällig sind die verdickten Oberlängen vor allem bei b, d und l. Das e weist einen nach rechts zeigenden Balkenfortsatz auf. Die Schrift auf fol. 59r, die wahrscheinlich von einer anderen Hand stammt, unterscheidet sich durch ihre deutlich gebrochenen Schäfte (vor allem bei m, n und u), die gespaltenen Oberlängen vor allem bei b, d und h sowie rundes Endungs-s (z.B. bei iudicibus, Z. 12).
Ligaturen: Die e-caudata wird regelmäßig verwendet. Der Schreiber von fol. 59r verwendet auffällige Ligaturen in Verbindung mit -is, -ms und -us. Auf fol. 59r findet sich eine NT-Ligatur, die mehr als die Hälfte der letzten Zeile füllt.
Abkürzungen
Foll. 46r, 59r: Als Kürzungszeichen dient ein einfacher waagerechter Strich. Es sind insgesamt nur Standardkürzungen zu beobachten.
Interpunktion
Foll. 46r, 59r: Es wird nur die distinctio media verwendet.
Gliederungsmerkmale
Foll. 46r, 59r: Die einzelnen Kapitel der Ansegis-Überlieferung sind nummeriert und werden mit einem schmucklosen Majuskelbuchstaben als Initiale eingeleitet. Am Ende von Buch 2 folgt als Zusatz Benedictus Levita 1,186, das mit XLVII gezählt wurde, aber nicht in der Capitulatio (fol. 33r) erscheint. BK 191 c. 8 folgt als Anhang an Buch 3 von Ansegis und bildet dessen Schluss. Es wurde mit XCV gezählt, ist aber ebenfalls nicht in der Capitulatio zu finden (fol. 48r). Für weitere Informationen sei auf Schmitz 1996 verwiesen (siehe "Projektspezifische Referenzen").