Capitularia - Edition der fränkischen Herrschererlasse

München, Bayerische Staatsbibliothek, Inc. s. a. 26m

Mit München, Universitätsbibliothek, † Fragmente und München, Bayerische Staatsbibliothek, Lat. 29555/1 Teil eines einst Benediktbeurer Codex.

Beschreibung der Handschrift nach Mordek

Aufbewahrungsort
München
Bayerische Staatsbibliothek
Inc. s. a. 26m, hinteres Schutzblatt
Sigle: M4 (Die Sigle bezieht sich auf alle heutigen Einzelteile.)
Zum Artikel in der Rubrik "Handschrift des Monats"
Entstehung und Überlieferung
Entstehung:

9. /10. Jh. (Mordek, Bischoff); Oberitalien (Mordek), Italien (Bischoff).

Provenienz:

Die Fragmente wurden gewonnen aus Einbänden der Codd. München Lat. 4683 und Lat. 4774 (beide aus Benediktbeuern), Inc. dpl. 11684, P. lat. 1283. Das Fragment in Inc. s. a. 26m wurde von B. Bischoff identifiziert. Alte Signaturen: München Lat. 29055b, Lat. 29084 und Lat. 29168c.

Äußere Beschreibung
Material: Pergament
Umfang: insg. 31 teils beschädigte und/oder beschnittene Pergamentblätter einer makulierten Kapitularienhs., von denen die 4 Blätter (bzw. Blattreste) der Universitätsbibliothek 1944 verbrannten
Maße: ca. 225 × 170 mm
Schriftraum: ca. 180-185 × 120-123 mm
Zeilen: 28
Spalten: 1
Schrift: karolingische Minuskel
Schreiber: mehrere Hände
Ausstattung:

Rote Rubriken in Capitalis rustica und Minuskel; rote Zahlen; Initialen rot oder in brauner Texttinte

Inhalte
Anmerkung:

Im einst Benediktbeurer, heute Münchener Codex präsentiert sich ein typischer Vertreter der italienischen Kapitulariensammlungen, dessen jüngster erhaltener Text, Widos Kapitular von Pavia a. 891, nahe an die Entstehungszeit der in Oberitalien geschriebenen Hs. herankommt. Ihre von Boretius kaum herangezogenen Überreste sind „für die Texte der Capitularia ... von erheblicher Bedeutung“ (Lehmann - Glauning): Manch Unikat hat sich nur über ihn erhalten (oder nur noch über den erst im frühen 11. Jahrhundert kompilierten Liber Papiensis), und die Stücke, die er mit dem jüngeren Gothanus Memb. I 84 gemein hat, erweisen den Buranus als den besseren Tradenten. Seit der profunden Analyse Seeligers (unersetzlich für die Kenntnis der 1944 verbrannten Blätter der Universitätsbibliothek), tauchten in der Staatsbibliothek einige weitere Blätter auf, die sich problemlos in die von Seeliger vorgeschlagene Reihenfolge eingliedern lassen:

  • Inc. s. a. 26m, Einzelblatt (am Innenrand beschädigt):1*

  • Episcoporum relatio, cc. (35) - (38) (fragmentarisch): <instrua>ntur et fidei et baptismatis - firmiter cons<eruantur> (MGH Capit. 2, S. 39 Z. 28 - S. 40 Z. 26).

1*
Zur Einordnung des Fragments in die von Seeliger vorgeschlagene Reihenfolge innerhalb der Benediktbeurer Hs. siehe die Inhaltsbeschreibung bei München, Bayerische Staatsbibliothek, Lat. 29555/1