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Das Reimser Rechtskompendium ist wohl noch in den letzten Jahren Hinkmars († 882) vollendet worden. „Wenn ein hilfreicher Terminus post quem vorhanden ist“, so Bernhard Bischoff auf Wilhelm Alfred Eckhardts Anfrage wegen des jüngsten Textes pp. 329-335 (a. 877), „umso besser für den betreffenden Teil, der nicht viel später geschrieben sein wird“ (W. A. Eckhardt, Protokoll von Ravenna, S. 297). Von kundiger Hand zeugen das hohe Alter oder die Seltenheit der in mehreren Teilen zusammengetragenen Quellen (zumindest Teil 1 und 2 könnten noch aus dem 3. Viertel des 9. Jahrhunderts stammen):
1. Teil (pp. 1-56): Libellus sacrosyllabus episcoporum Italiae des Paulinus von Aquileia und Kapitular von Frankfurt (a. 794), ersteres Werk in einer eigentümlichen Form, das andere überhaupt nur im Überlieferungsstrang der Codd. Paris Lat. 10758, 4628 A und 4631 tradiert, dazu die Admonitio generalis (a. 789), eine wichtige Vorlage für das Frankfurter Kapitular.
2. Teil (pp. 57-136): Lex Salica mit vorgeschalteten merowingischen und frühen karolingischen Kapitularien (a. 779 und 803), an der Capitulatio als selbständige, ursprünglich umfangreichere Sammlung erkennbar. Nach K. A. Eckhardt, Pactus legis Salicae I 1, S. 138 und ders., Leges Alamannorum I, S. 18 soll Jean du Tillet um die Mitte des 16. Jahrhunderts über die „stellenweise... überlegen(e)“, „verlorene Vorlage“ dieses Teils verfügt haben (vgl. auch schon dens., Lex Salica. 100 Titel-Text [Weimar 1953] S. 68 und schließlich W. A. Eckhardt, Decretio Childeberti, S. 21), der indirekt derselben Vorstufe entnommen scheint wie Cod. Paris Lat. 18237 (ebd. S. 52 ff. mit Stemma S. 56).
3. Teil (pp. 138-255) und 4. Teil (pp. 256-304) (Teil 3 ist inhaltlich sowohl mit Teil 2 als auch mit Teil 4 verbunden, die Teile 3 und 4 überschneiden sich zudem codicologisch): Auf das von Teil 2 sich fortsetzende merowingische Recht folgt das Ansegis-Worms-Korpus der „Reimser Gruppe“ mit Zusätzen und Anhängen, wie die anderen älteren Exemplare der „Reimser Gruppe“ wohl nach einer „im Reims der Hinkmarzeit entstandene(n), vielleicht unter Mitwirkung oder doch mit Wissen Hinkmars redigierte(n) Vorlage“ (Mordek, Weltliches Recht, S. 84). Im codicologischen und paläographischen Erscheinungsbild verrät sich noch die gelehrte Anreicherung des Ansegis unter Hinkmar (und bald danach?), und von den Anhängen dürfte nicht nur De villa Noviliaco aus der Feder Hinkmars stammen.
Von der Wormser Gesetzgebung Ludwigs des Frommen a. 828/829 (MGH Capit. 2, Nrn. 184-193), die vollständig allein in Cod. Barcelona Ripoll 40 erhalten ist, fehlen hier und in den jüngeren Codd. Paris Lat. 4628 A, Lat. 4631 nur die Nrn. 185 und 190. Die gleichfalls zur „Reimser Gruppe“ des Ansegis-Worms-Korpus zählende Reimser Sammlung der Codd. Berlin Phill. 1762 und Paris Lat. 4638 sowie die Collectio des Cod. Sélestat 14 lassen die Nrn. 185, 187-188 und 190 aus (ebenso übrigens die nicht zur „Reimser Gruppe“ gerechneten Sammlungen der Codd. Bonn S. 402 und Schaffhausen Min. 75, der Codd. Vatikan Pal. Lat. 582 und Paris Lat. 9654 sowie des Cod. Paris Lat. 4417), in den Codd. Bamberg Can. 12 und Vatikan Reg. Lat. 417 (Redaktion) fehlt zusätzlich Nr. 189. Stärker dezimiert zeigen sich die Wormser Stücke der Ansegis-Worms-Verbindung in den außerhalb der „Reimser Gruppe“ stehenden Codd. Paris Lat. 4761/1 und 2 (ohne die Nrn. 185-188 und 190), Hamburg 141a in scrinio (ohne die Nrn. 184-187, 189-190, ebenso in der Sammlung des Cod. München Lat. 3853 u.a.) und Mailand A. 46 inf. (rezipiert allein die Nrn. 191-193).
Zum Bild der „Reimser Gruppe“ scheint auch das Capitulare Aquisgranense (a. 802/803) Karls des Großen zu gehören (MGH Capit. 1, Nr. 77), ein wahrscheinlich unter Ludwig dem Frommen erneuerter Erlaß (vgl. Seeliger, Kapitularien, S. 20 f. Anm. 1). Von den soeben erwähnten übrigen Hss. nehmen das Stück noch die Codd. Paris Lat. 4761/1 und 2, Vatikan Pal. Lat. 582 und Paris Lat. 9654 sowie Mailand A. 46 inf. (Exzerpt) auf.
5. Teil (pp. 329-335, 336, 305): Abschluß der rechtsrelevanten Texte mit dem Protokoll der Kaiserkrönung Karls des Kahlen (a. 877), während der
6. Teil (pp. 305-328, 337-339) mit dem letzten Stück, der Karlsvita Einhards, zeitlich wieder an den Anfang des Werkes zurücklenkt.
Im Parisinus Lat. 10758 fassen wir wohl die Vorlage für Cod. Paris Lat. 4760. Auch der Hauptteil von Cod. Paris Lat. 4628 A, auf den wiederum Cod. Paris Lat. 4631 zurückgeht, könnte sich direkt von ihm herleiten, nicht aber das verwandte Fragment Vatikan Reg. Lat. 520, das im Bereich des Pactus Childeberti I et Chlotharii I eine vollständigere Überlieferung repräsentiert.
Eine neuzeitliche Teilkopie ist in Cod. Hamburg theol. 1717 aus dem Jahre 1604 erhalten.
Eine Zeile radiert. Sequitur lex
saliga. Subiunguntur capitula karoli et hludouuici imperatorum.
Sequitur gesta quomodo domnus hincmarus uillam nouiliacum apud domnum
karolum imperatorem filium hludouuici imperatoris impetrauit.
Supponuntur capitula karoli et hludouuici multum necessaria breuiter
collecta per loca.Sequitur gesta qualiter karolus filius hludouuici
imperatoris fuit factus imperator in roma tempore iohannis apostolici.
Uita etiam karoli magni imperatoris ab einhard dictata. Subiungitur
descriptio karoli magni de thesauro ipsius qualiter per loca sanctorum et
per episcopos ac per pauperes eos dispersari fecit. Eine
Leerzeile.
Teil 1: leges karoli, et ludouici
imperatoris (11. Jh.).
II Cap. - LVII Cap. (Einleitung mit c. 1 nicht
numeriert) -
I CAPL. - LVIII Cap. (Vorwort und cc. 1-59) und I Cap. - XX Cap. (cc. 61-82) -
Teil 2 (beginnt mit neuer Lage und anderer Hand):
I-XVI - Inhaltsverzeichnis des 2. Teils der Hs. unter
der Rubrik: INCIPIUNT LIBELLI UEL DECRETIO CHLODEUEO ET
CHILDEBERTO SIUE CHLOTHARIO ET KAROLO FUIT LUCIDE EMENDATUM (ed. K.
A. Eckhardt, Leges Alamannorum I, S. 17 f.). Das Verzeichnis führt auch
Werke an, die nicht in der Hs. stehen: VI ... Memoratio de
octo bannos ... id sunt cap. VIII (wohl die nur in Cod. Bamberg Jur.
35 erhaltene Summula de bannis, MGH Capit. 1, Nr. 110, S. 224), VIIII ... qualiter ordinauit propter famis inopiam
(das nur in der Sammlung der Codd. Vatikan Pal. Lat. 582 und Paris Lat.
9654 überlieferte Memoratorium de exercitu in Gallia occidentali
praeparando [a. 807], MGH Capit. 1, Nr. 48, S. 134 f.; sein dort verbürgter
Titel Memoratorium erinnert an die Memoratio de octo bannos, die hier drei Lemmata früher angesprochen
ist), XV Lex ribuariorum inde sunt cap. XCI und XVI Lex alamannorum. Im folgenden häufig Rubriken,
auch bei den Kapitularien der Sammlung.
I - Exzerpte DE LEGIBUS DIUINIS ET
HUMANIS aus Isidor von Sevilla, Etymologiae, vorwiegend Buch V (ed.
Tardif, Un abrégé juridique, S. 673-681; zur abweichenden Textfolge S. 664
f., zur Hs. S. 663 und Beeson, Isidor-Studien, S. 94); EXPLICIT.
II (= Pactus Childeberti) und III (= Decretio Chlotharii) -
IIII-VI -
VII (korr. aus VII) als
übergreifende Zählung, dann cap. I-XXIIII -
cap. VII - Lex Salica, Sententias de septem septinas
(MGH LL nat. Germ. 4, 1, S. 271 f.).
VIII - Lex Salica, Recapitulatio solidorum (ed. K. A.
Eckhardt, Pactus legis Salicae II 2, S. 529-532).
LXVIIII (= aus dem Pactus Childeberti), LXX (= aus der Decretio Chlotharii) -
I-XI -
I-VI -
EXPLICIT LEGIS SALICA DEO GRATIAS AMEN und kurzer
liturgischer Text; danach 15 Zeilen frei.
Teil 3 (beginnt mit neuer Lage und anderer Hand)
Zusätze: DE DVBIA CONVENTIONE (Rubrik in
Urkundenschrift). Si quis de conuentione ulla aliquem
interpellauerit - oportet diffiniri (MGH Capit. 1, S. 398 Z. 43-47
[Anm. f von S. 397]); am Rand Inskription in teils ligierter
Urkundenschrift: CAP. PRIMI TRACTATVS;
XXXIII und XXXIIII -
XV -
XXVI -
LXXII
-
XXXVII -
Teil 4. Die recto-Seite 255 war ursprünglich wie pp. 57 und 137 unbeschrieben (Ansegis von anderer Hand vervollständigt). Teil 4 beginnt dann, wie Teil 2 und der über das Ansegis-Worms-Korpus inhaltlich mit Teil 4 verbundene Teil 3, auf der verso-Seite (siehe Lagenbeschreibung):
I-XX -
I-VII -
I-X -
I-XV -
<XVI>-XXIII (XVI
radiert, darüber CAP. geschrieben und die folgenden
Zahlen jeweils zur nächstkleineren korrigiert) -
XXIIII (korr. aus XXV) -
I-X -
qui in terris miraculis coruscant et in cęlo cum deo
regnant (in der Hs. p. 291) und die ähnliche Kapitelauswahl in
Hinkmars Collectio de ecclesiis et capellis etc. legen als Auftraggeber oder
gar Kompilator Hinkmar von Reims nahe. Mehr noch: Alles spricht für die
Annahme, das Material der Sammlung habe Hinkmar konkret als
Argumentationshilfe für jene Auseinandersetzung um das Kirchengut gedient,
die der Erzbischof in seiner hier direkt voraufgehenden Schrift De villa
Noviliaco dokumentierte (vgl. zu den historischen Hintergründen J. Hourlier,
L’affaire de Neuilly-Saint-Front (814-876), in: Mémoires de la Société
d’agriculture, commerce, sciences et arts du département de la Marne 76
[1961] S. 61-74). Immerhin berichtet Hinkmar, er habe Karl dem Kahlen bei
dessen Reims-Besuch 871 neben dem Grab König Karlmanns, des Stifters des
umstrittenen Landguts, und Karlmanns wie Karls des Großen Urkunden de uilla nouiliaco auch auctoritatem sacrorum canonum gezeigt: Anno XXXII
regni sui uenit domnus karolus rex gloriosus in basilicam sancti remigii,
ubi ostendi ei locum sepulchri karlomanni regis et praecepta ipsius
karlomanni et karoli aui sui de uilla nouiliaco et auctoritatem sacrorum
canonum, qualiter damnant spiritus sancti iudicio eos qui elemosinas
defunctorum retinent et ecclesiis tradere demorantur, qui ut infideles ab
ecclesia abiciendi et quasi egentium necatores nec credentes iudicium dei
habendi iudicantur... (in der Hs. oben p. 283; ed. Holder-Egger, MGH
SS 15,2, S. 1168 Z. 32, dazu ders., Zum Texte, S. 198). Der von Hinkmar
mitgeteilte Wortlaut gleicht deutlich dem eines Kanons der Sammlung: Et item sacri canones decreuerunt. De damnatione eorum qui
oblationes defunctorum retinent et ecclesiis tradere demorantur, ut
infideles sunt ab ecclesia abiciendi ... Hi enim tales quasi egentium
necatores nec credentes iudicium dei habendi sunt (Collectio
Dacheriana 2, 59, zitiert nach der Sammlung in der Hs. p. 294 [pp. 290 f.
kleiner Ausschnitt, ohne die signifikante Stelle]; ed. d’Achery - de La
Barre, Spicilegium 1, S. 538 f.).
Der Inhalt der Sammlung im einzelnen:
Kapitularientexte zum Heerbann (pp. 285-288), überschrieben IN LIBRO CAPITULORUM DOMNI KAROLI ET DOMNI HLUDOUUICI
IMPERATORUM SCRIPTUM EST: zuerst
Kapitularientexte und Kanones zu diversen Kirchengutsfragen (pp. 288-293),
zunächst überschrieben Item in libro secundo capitulorum
domni karoli et domni hludouuici imperatorum: Ansegis 2, 21, gezählt
als Cap. XXII (MGH Capit. 1, S. 418), Benedictus
Levita, Add. 4, 132 und dann wieder Benedictus Levita 3, 261 (MGH LL 2, 2,
S. 155 und 118 f.), mehrere Kanones, die auch in Hinkmars Collectio de
raptoribus Vorkommen, hier aber dem zweiten Buch der Collectio Dacheriana
entnommen sind (lib. 2, c. 56 [Falschinskription Chalkedon], c. 61 und c. 60
mit Sakrilegzitat aus c. 59; ed. d’Achery - de La Barre, Spicilegium 1, S.
538 f.), direkt anschließend p. 291 sic et sanctus urbanus
papa et martyr, sic sanctus stephanus, sic omnes qui in terris miraculis
coruscant et in cęlo cum deo regnant sancti episcopi et uiri apostolici
decreuerunt, eine Formel, deren sich Hinkmar des öfteren bediente
(vgl. etwa MGH Capit. 2, S. 288 Z. 31 f. und S. 308 Z. 7 f., Migne, PL 125,
Sp. 1088 B und 1090 A, Migne, PL 126, Sp. 112 B und 129 A, aber auch oben De
villa Noviliaco, ed. Holder-Egger, Zum Texte, S. 198),
Mit der darauffolgenden Bemerkung Unde nihilominus sacri
canones grauia multum iudicia decernunt (p. 294) werden noch einmal
einige Kanones aus dem bereits oben pp. 290-291 verwerteten
Dacheriana-Umfeld eingestreut: Collectio Dacheriana 2, 56 (korrekte
Inskription Gangra), 57, 59 (in der ausführlicheren Form, mit
Augustinus-Zitat) und 61 (ed. d’Achery - de La Barre, Spicilegium 1, S.
538f.). EXPLICIT.
h-förmige Verweiszeichen findet sich wieder oben
p. 288 vor Benedictus Levita 3, 261): Rubrik IN LIBRO
SECUNDO CAPITULORUM DOMNI KAROLI ET DOMNI HLUDOUUICI IMPERATORUM CAPITULO
CCLXI mit Benedicti Levitae capitularium collectio 3, 261, Collectio
canonum Dacheriana 2, c. 56 (Falschinskription Chalkedon) und c. 60 mit
Sakrilegzitat aus c. 59, direkt anschließend die Formel sic et sanctus urbanus papa - uiri apostolici decreuerunt.
Im folgenden falsche Lagenbindung; die Beschreibung stellt die alte Ordnung wieder her.
Teil 5 (beginnt mit neuer Lage und anderer Hand):
Teil 6 (eine andere Hand setzt auf neuer Lage ein):
mehrere Hände (auch jüngere Nachträge; p. 255 Urkundenschrift). Die Vermutung Steins, Étude critique, S. 34 ff., Korrekturen des Codex stammten ebenso von der Hand Hinkmars wie Addenda in Cod. Paris Lat. 2866, der einzigen Überlieferung von Hinkmars De divortio Lotharii regis et Theutbergae reginae, läßt sich - wie schon Devisse, Hincmar 1, S. 387 Anm. 120 monierte - nicht beweisen, doch ist das Werk sicher in Hinkmars Nähe entstanden und benutzt worden.
schmucklose Hs. Rubriken in Capitalis rustica, rot oder in brauner Texttinte (im ersten, vierten und fünften Teil nur Texttinte)
neuer weißer Ledereinband, der den alten braunen Ledereinband mit fehlendem Rücken ersetzt
Saint-Remi, Reims. Fraglich scheint Devisses Annahme, Hinkmar von Reims habe
die Hs. an seinen Neffen Hinkmar von Laon weitergegeben. Später gehörte sie
Jean du Tillet, Bischof von Meaux († 1570) (Codex Tilius), dem
Jesuitenkolleg Clermont (dortige Signatur
Transkriptionsvorlage: Die Transkription erfolgte anhand eines auf Gallica bereitsgestellten guten Farbdigitalisats sowie eines schwarz-weiß Mikrofilms.
Capitularia. Edition der fränkischen Herrschererlasse:
Capitularia. Edition of the Frankish capitularies:
Die Transkription folgt den Richtlinien des Capitularia-Projektes:
The transcription adheres to the guidelines of the Capitularia
project:
Die Teile 1-4 der Handschrift, die allein Kapitularien enthalten, sind von drei Haupthänden (A-C) und mehreren Nachtragshänden (von denen nur eine, Hand D, hier relevantes Material beitrug) geschrieben. Hand A war für Teil 1 (p. 1-56) verantwortlich, Hand B für Teil 2 (p. 57-136) und Hand C für die Teile 3 und 4 (p. 137-255, 256-304). Nachtragshand D ergänzte innerhalb der Ansegis-Sammlung von Teil 3 auf p. 170 und p. 236 den Text von BK 156. Ferner lassen sich zwei Korrektoren unterscheiden (Korrekturhand 1 und 2).
Hand C: Sehr gleichmäßige, aufrechte aber oft recht enge karolingische Minuskel. Der
markante Feder- und Tintenwechsel auf
Nachtragshand D: Ähnlich Hand C, aber aufgrund des Platzmangels noch gedrängter als diese schreibend. Auffällig sind die flüchtigen, nach rechts ansteigenden Kürzungsstriche.
Korrekturhand 1:
Korrektor, der im 4. Teil ab
Korrekturhand 2: Korrektor, der die nachträgliche Ergänzung von Rubriken für die
Kapitel auf
Hand C:
Einzelbuchstaben: Häufige Verwendung von I-longa sowie Majuskel-N, letzteres auch im Wortinneren und nicht nur bei Verneinungen.
Hand D:
Einzelbuchstaben: Schaft-s mit deutlich ausgeprägter Unterlänge
Hand C: Auf
Hand D: Kürzungsstriche sind meist flüchtig und mit klar nach rechts ansteigender Tendenz gestaltet. Die pro-Kürzung endet in einem fahnenartigen, nach links geöffneten Bogen.
Teil 3: Im Rahmen einer Ansegis-Sammlung finden sich die drei Kapitel von BK 156
nachträglich ergänzt. Dabei ist c. 1 (ohne Rubrik) nach Ansegis 1, 99 (gezählt:
Ähnlich verhält es sich mit den
verbliebenen beiden Kapiteln von BK 156, c. 2-3. Diese sind, zu einem einzigen
Kapitel verschmolzen, nach Ansegis 4, 24 (hier gezählt als
Daraus ist zu folgern, dass die Einarbeitung von BK 156 in die Ansegis-Sammlung
erfolgte, nachdem der Text von Buch 1-4 einschließlich der Capitulatio zu Buch 1
bereits kopiert war, aber noch bevor die Capitulatio zu Buch 4 geschrieben wurde.
Möglicherweise wurde also neben der ursprünglich verwendeten Vorlage kurz vor
Abschluss der Arbeit noch eine weitere Ansegis-Handschrift herangezogen und mit dem
bereits kopierten Text abgeglichen.
Teil 4 beginnt ohne Rubrik direkt mit dem Prolog zu BK 77, gefolgt von den regulär in
Texttinte von
Auf
Ursprünglich
wohl nur durch eine Leerzeile abgesetzt folgt auf
Eingleitet von einer roten
Rubrik in Capitalis (
Nachträglich ergänzte Rubriken stehen bei
Die Zählung läuft zunächst
regelmäßig von
(Nr. 25) = BK 188 c. 5 (in
einer Sonderform, wie sie sonst nur im Codex Barcelona Ripoll 40 vorkommt)
(Nr.
26-27) = BK 187 Anfang (in der Edition: S. 7 Z. 39 - S. 8 Z. 28)
Als neue,
ungezählte Liste folgen auf
Auf das mit EXPLICIT betonte Ende der vorherigen Liste folgt auf
Unterschiedliche Anmerkungs-, Notiz- oder Verweiszeichen auf mehreren Seiten zu
finden. Die nicht immer gut lesbare Form der Zeichen ist im folgenden hilfsweise
zumeist mit Buchstaben- und Zahlenkombinationen angedeutet. Es ist also keineswegs
sicher, dass am Rand tatsächlich
Auf manchen Seiten ist die Tinte vielfach abgeblättert, z.B.